Wandzeichnung aus einer Baracke in Auschwitz-Birkenau, mit der deutschen Inschrift »Immer froh und heiter – bald geht’s weiter«. Fotografiert 1988 für das Erinnerungsprojekt »Memorials Archive«
dschungel Auszug aus dem im Ça-ira-Verlag erschienenen Buch »Revisionismus von links. Überlegungen zur Frage des Genozids«

Jungle+ Artikel Revisionismus von links

Als Alain Finkielkrauts Buch »Revisionismus von links« vor über 40 Jahren erschien, stand die Öffentlichkeit noch ganz unter dem Eindruck einer genuin rechten Holocaustleugnung. Wie aber konnte es dazu kommen, dass sich ausgerechnet der linksradikale Verlag La Vieille Taupe (Der alte Maulwurf), der sich ansonsten durch den Vertrieb von situationistischer und antistalinistischer Literatur einen Namen gemacht hatte, zum primären Publikationsort des Revisionismus in Frankreich aufschwingen sollte? Finkielkraut lenkt seine Aufmerksamkeit schon früh auf einen antirassistisch und antikolonialistisch daherkommenden Antizionismus. Seine Kritik richtet sich gegen ein Denken, das wie schon der rechte Revisionismus zuvor, nun allerdings von links, darauf zielt, die präzedenzlose Qualität der »Endlösung der Judenfrage« durch die Rückführung auf Altbekanntes und Allgemeines zu nivellieren.
Kein Ende in Sicht. Werbung für das Präsidenten-Ehepaar Daniel Ortega und Rosario Murillo in Managua, 17. Juni 2021
2024/49 Ausland Die jüngste Verfassungsreform in Nicaragua und die Repression gegen die Zivil­gesellschaft

Alle Macht der Familienbande

Die nicaraguanische Verfassungsreform vom 22. November festigt die Macht des ­Diktators Daniel Ortega und seiner Ehefrau Rosario Murillo, die nun zur »Co-Präsidentin« ernannt wurde. Derweil geht die Repression gegen Journalist:innen, NGOs und Kirchen weiter.
Tristesse pur. Der Malecón, Havannas Uferpromenade, war einst der Treffpunkt der ganzen Stadt
2024/49 Thema Über eine Million Menschen ­verlassen Kuba

Die einsame Insel

Luxuslimousinen kutschieren die kleine im Entstehen begriffene Klepto­kratenklasse durch die vereinsamten und vermüllten Straßen Havannas. Währenddessen verlässt die Jugend den Inselstaat in einem bis dato unbekannten Ausmaß. Die kubanische Gesellschaft altert im Rekordtempo.
Die alte Nazisse Ursula Haverbeck, hier im Juni vor Gericht in Hamburg, ist nicht mehr
2024/49 Antifa Welche Bedeutung die jüngst verstorbene Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel für die frühe Umweltbewegung hatte

Jungle+ Artikel Eine braun-grüne Liaison

Ursula Haverbeck-Wetzel ist vor allem als Holocaustleugnerin prominent. Weniger bekannt ist hingegen ihre anthroposophische Gesinnung und die Biographie ihres Ehemanns, Werner Georg Haverbeck. Beide spielten eine entscheidende Rolle in der frühen Friedens- und Umwelt­bewegung.
Rosa Jellinek hinter einem Mikrofon
2024/49 Small Talk Rosa Jellinek, politische Bildnerin und queere Jüdin, im Gespräch über Hamas-Anhängerinnen auf angeblich feministischen Demos

»Alle Themen werden vereinnahmt«

Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung der ­Gewalt an Frauen. Weltweit wird gegen Femizide, Misshandlungen und Vergewaltigungen protestiert. In Berlin aber setzte eine als ­feministisch angekündigte Demonstration ein anderes Thema – die Sympathie für die Terrororganisation Hamas. Die »Jungle World« sprach darüber mit Rosa Jellinek, die sich als queere Jüdin gegen Antisemitismus in der LGBT-Szene einsetzt.