Wandzeichnung aus einer Baracke in Auschwitz-Birkenau, mit der deutschen Inschrift »Immer froh und heiter – bald geht’s weiter«. Fotografiert 1988 für das Erinnerungsprojekt »Memorials Archive«
dschungel Auszug aus dem im Ça-ira-Verlag erschienenen Buch »Revisionismus von links. Überlegungen zur Frage des Genozids«

Jungle+ Artikel Revisionismus von links

Als Alain Finkielkrauts Buch »Revisionismus von links« vor über 40 Jahren erschien, stand die Öffentlichkeit noch ganz unter dem Eindruck einer genuin rechten Holocaustleugnung. Wie aber konnte es dazu kommen, dass sich ausgerechnet der linksradikale Verlag La Vieille Taupe (Der alte Maulwurf), der sich ansonsten durch den Vertrieb von situationistischer und antistalinistischer Literatur einen Namen gemacht hatte, zum primären Publikationsort des Revisionismus in Frankreich aufschwingen sollte? Finkielkraut lenkt seine Aufmerksamkeit schon früh auf einen antirassistisch und antikolonialistisch daherkommenden Antizionismus. Seine Kritik richtet sich gegen ein Denken, das wie schon der rechte Revisionismus zuvor, nun allerdings von links, darauf zielt, die präzedenzlose Qualität der »Endlösung der Judenfrage« durch die Rückführung auf Altbekanntes und Allgemeines zu nivellieren.
Nelkenrevolution? Bei der »Jungle World« wird eifrig an der Kakteenrevolution gearbeitet!
2024/17 Homestory Nelkenrevolution - die Mutter aller Blumenrevolutionen

Homestory #17/24

Die Umwälzung vor 50 Jahren in Portugal ging als Nelkenrevolution in die Geschichte ein - und war damit zugleich die Mutter aller Blumenrevolutionen. Dem »Jungle World«-Kollektiv fehlt zwar militärische Hardware für einen Überraschungscoup, wie er den linken Soldaten und Offizieren damals in Portugal gelang. Aber über die Blume, nach der unsere Revolution dereinst benannt werden soll, kann man sich ja schon mal Gedanken machen.
 Einen Sommer lang ein sorgenloses Leben im Luxus führen
2024/16 dschungel Macht, Manipulation und die feinen Unterschiede: Emma Clines »Die Einladung«

Makellos gestrandet

Wie schon in Emma Clines gefeiertem Debütroman »The Girls« geht es auch in ihrem nun erschienenem zweiten Roman »Die Einladung« um Abhängigkeit, Berechnung und Manipulation in einer asymmetrischen Beziehungskonstellation.
Wo bitte geht es hier zur Entprovinzialisierung? Blick auf den Campus der Martin-Luther-Universität (MLU)
2024/16 dschungel Entprovinzialisierung in Halle. Die Martin-Luther-Universität liest Charlotte Wiedemann

Eine Uni, ein Buch, ein deutsches Bedürfnis

Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg widmete gleich in zwei Semestern eine Reihe von Veranstaltungen, Vorlesungen und Seminaren dem Buch »Den Schmerz der Anderen begreifen« von Charlotte Wiedemann. Darin fordert die Journalistin und Autorin eine neue, »empathische« Erinnerungskultur – und die Universität erhofft sich wohl, durch das Lesen des Buches ihrer empfundenen Provinzialität zu entfliehen. Denn die neue Erinnerungskultur, die Wiedemann ­vor­schwebt, steht ganz im Einklang mit dem Ziel der Wortführer des »Historikerstreits 2.0«, nämlich endlich den Ballast der deutschen Vergangenheit abzuwerfen und sich hemmungslos dem Antizionismus hinzugeben.
»Ein paar Mann mit Raketenwerfern zielten auf die Jeeps.« Paul Kagame später im Jahr 1994 bei Unterredungen mit dem damaligen US-Verteidigungsminister William Perry
2024/16 Thema Die »internationale Gemeinschaft« leistete dem Völkermord an den Tutsi Vorschub

French Connection

Die »internationale Gemeinschaft« versäumte es 1994 nicht nur, etwas gegen den Völkermord in Ruanda zu unternehmen. Sie versuchte sogar, die einzige Kraft zu bremsen, die gegen die »génocidaires« vorging.