Wandzeichnung aus einer Baracke in Auschwitz-Birkenau, mit der deutschen Inschrift »Immer froh und heiter – bald geht’s weiter«. Fotografiert 1988 für das Erinnerungsprojekt »Memorials Archive«
dschungel Auszug aus dem im Ça-ira-Verlag erschienenen Buch »Revisionismus von links. Überlegungen zur Frage des Genozids«

Jungle+ Artikel Revisionismus von links

Als Alain Finkielkrauts Buch »Revisionismus von links« vor über 40 Jahren erschien, stand die Öffentlichkeit noch ganz unter dem Eindruck einer genuin rechten Holocaustleugnung. Wie aber konnte es dazu kommen, dass sich ausgerechnet der linksradikale Verlag La Vieille Taupe (Der alte Maulwurf), der sich ansonsten durch den Vertrieb von situationistischer und antistalinistischer Literatur einen Namen gemacht hatte, zum primären Publikationsort des Revisionismus in Frankreich aufschwingen sollte? Finkielkraut lenkt seine Aufmerksamkeit schon früh auf einen antirassistisch und antikolonialistisch daherkommenden Antizionismus. Seine Kritik richtet sich gegen ein Denken, das wie schon der rechte Revisionismus zuvor, nun allerdings von links, darauf zielt, die präzedenzlose Qualität der »Endlösung der Judenfrage« durch die Rückführung auf Altbekanntes und Allgemeines zu nivellieren.
Übergabe des Abschlussberichts »Reproduktive Selbstbestimmung« durch Mitglieder der Kommission an die Bundesregierung. Berlin, 15. April
2024/16 Inland Kritik an der Position der Expertenkommission zur Leihmutterschaft

Das Geschäft mit dem Körper

Eine Kommission der Bundesregierung hat es freigestellt, die Leihmutterschaft zu erlauben, solange sie nicht geschäftlich betrieben wird. Doch auch die sogenannte altruistische Variante der Leihmutterschaft verhindert ausbeuterische Praktiken keineswegs.
Kapitalistischer Realismus. Der Traum, aus dem man nicht erwacht
2024/16 dschungel Mark Fishers postum erschienene Vorlesungen zeigen die Brillanz seines Denkens, aber auch die Leerstellen

Aufbegehren im Kapitalismus

In seinen Vorlesungen am Londoner Goldsmiths’ College untersuchte der britische Kulturtheoretiker Mark Fisher das Begehren im und nach dem Kapitalismus. Die posthum veröffentlichten Abschriften, die jetzt auch auf Deutsch unter dem Titel »Sehnsucht nach dem Kapitalismus« erschienen sind, geben nicht nur Aufschluss über sein letztes Buchprojekt »Acid Kommunismus«, sondern offenbaren auch die Widersprüche und Leerstellen seines Denkens.
Die Ukraine entsandte unter anderem Verteidigungsminister Oleksij Resnikow (2.v.l.) und den Leiter des Präsidialamtes, Mychajlo Podoljak (hinten links), nach Belarus, 7. März 2022
2024/16 Ausland Warum scheiterten vor zwei Jahren die Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland?

Jungle+ Artikel Putin den Krieg ausreden?

Eine Untersuchung des Magazins »Foreign Affairs« bringt neue Erkenntnisse über die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland nach dem Einmarsch im Februar 2022 zutage, interpretiert sie aber auf fragwürdige Weise.
Ganze Tage in den Bäumen: Hana (Ryo Nishikawa)
2024/16 dschungel In Ryūsuke Hamaguchis Spielfilm »Evil Does Not Exist« ist nichts so, wie es scheint

Der Winterhimmel über Mizubiki

Ein geplanter Luxus-Campingplatz, der schwerwiegende Folgen für das ökologische Gleichgewicht der Region und das Leben der Dorfbewohner hätte: Aus dieser Prämisse macht der japanische Regisseur Ryūsuke Hamaguchi in »Evil Does Not Exist« großes Kino.
Baba Ganoush, mit Aubergine
2024/16 Small Talk Billal Aloge, Gastronom, im Gespräch über Bedrohungen seines Restaurants wegen eines in Israel beliebten Gerichts

»Sie drohten, dass unser Laden angezündet wird«

Die Ankündigung, zukünftig mit Baba Ganoush ein besonders in ­Israel beliebtes Gericht auf die Karte zu nehmen, brachte dem syrisch-kurdischen Restaurant »Damaskos« in Freiburg einen Shitstorm und Boykottaufrufe ein. Die »Jungle World« hat mit dem Betreiber Billal Aloge gesprochen.