Späte Entlastungsaktion der Schweizer Banken

Die Schweizer Bankenvereinigung hat sich Mitte vergangener Woche über Zeitungsinserate und per Internet auf die Suche nach Opfern des Holocaust gemacht, die ihr Vermögen vor dem 9. Mai 1945 in der Alpenrepublik angelegt hatten - mit einer 1 872 Namen umfassenden Liste von angeblich nicht ermittelbaren Kontenbesitzern. Die Gesamtsumme der Konten soll sich auf umgerechnet lediglich 72 Millionen Mark belaufen. Abraham Burg, Direktor der Jewish Agency, kritisierte die Veröffentlichung, da sie zu wenig Namen aufführe, und kündigte eine Liste seiner Organisation mit voraussichtlich bis zu 20 000 Namen an.