Schlampenschutz

Eine Werbung der Marke Deinhard, in der sich eine Frau öffentlich mit billigem Sekt betrinkt und auch noch Spaß dabei hat, regte den FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher in 1997 so auf, daß er dies den Lesern und Leserinnen vor Ablauf des Jahres am 27. Dezember noch unbedingt mitteilen mußte. "Darin", hat Schirrmacher in dem Spot beobachtet, "blickt die Frau mit glasigen, ekstatischen Augen in den Himmel, während sie mit den Händen wild fuchtelnd auf eine Trommel einschlägt: 'Wo ist der Deinhard?' Dabei lacht sie so irre, daß man zusammenschreckt." Etwas also stimmt nicht, stimmt mit der Frau, stimmt mit der ganzen Deinhard-Bande nicht, folgert der völlig verschreckte Herausgeber, denn "in jeder anderen Gesellschaft würde man versuchen, ihr gut zuzureden, damit sie endlich den Saal verlasse." In "der Gesellschaft des Werbefilms", wo man sich an die "Sekt-Sucht" der Frau anscheindend schon "gewöhnt" habe, "verhält man sich so, als ob man das Benehmen der Frau überhaupt nicht zur Kenntnis nimmt". Dabei ist für Schirrmacher der Fall doch klar, die "Frau fällt peinlich aus der Rolle", und das ist immerhin etwas.

Zero tolerance! Saalschutz für die Schlampe!