PC-Chinesisch

Bislang verstehen Computerprogramme noch kein gesprochenes Chinesisch. Um dies zu ändern, sucht eine Gruppe von Wissenschaftlern des New Yorker Thomas-Watson-Labors gemeinsam mit IBM-Mitarbeitern in Peking nach einer Möglichkeit, wie die Programme die verschiedenen Intonationen im Chinesischen unterscheiden können. Das berichtet das britische Wissenschaftsmagazin New Scientist in seiner aktuellen Ausgabe. Schon beim Englischen muß die Software eine großes Spektrum von Modulationsvarianten verschiedener Sprecher erkennen können, für das Chinesische, wo das Problem noch komplexer ist, da ein Wort eine unterschiedliche Bedeutung hat, wenn es in hoher, tiefer, ansteigender oder abfallender Tonlage gesprochen wird, konnte bislang noch kein Spracherkennungsmodus gefunden werden. So bedeutet je nach Tonhöhe die Silbe "ma", "rauh", "Mutter", "Pferd" oder "Frage". Um dies in einem Programm verarbeiten zu können, hat die Forschergruppe um den Wissenschaftler Julian Chen damit begonnen selbst so kurze einsilbige Worte wie "ma" zu zerlegen und in zwei Teilen getrennt zu analysieren. Für die Analyse greift das Programm auf Datensätze mit allen verschiedenen Tonhöhen zurück, in denen Vokale wie "a" oder "i" gesprochen werden können und gleicht sie mit dem gehörten Beispiel ab. Erst danach erfolgt die Analyse des "m", woraus der Computer dann die korrekte Bedeutung des ganzen Wortes ermitteln soll. 400 Sprecher aus allen Regionen Chinas haben bereits ihre Sprachproben abgegeben.