Tim Maia tot

"Ich rate niemandem, dieses Gesöff zu trinken", erklärte der brasilianische Sänger und Komponist Tim Maia kurz nach seinem Auftritt bei der großen Werbeshow eines Bierherstellers vor laufender Fernsehkamera. "Das von der Konkurrenz ist viel besser!"

Maia, der letzte Woche im Alter von 55 Jahren in Rio de Janeiro an Herzversagen starb, war wegen solcher und ähnlicher Aktionen zum Publikumsliebling avanciert. Obwohl er immer wieder en détail erzählte, wie hinter den Kulissen der Unterhaltungsbranche geschoben und betrogen wurde und die Plattenfirmen ihn anschließend boykottierten, verkauften sich seine Platten millionenfach, denn die Boykotte dauerten nur so lange, bis ein neues Werk Maias fertig war, dann rissen sich die Konzerne wieder um ihn.

Finanziell erfolgreich machte das den aus ärmlichen Verhältnissen Stammenden, der achtmal wegen Einbrüchen und Drogenvergehen im Gefängnis saß, nicht: Seine Konzerteinnahmen wurden grundsätzlich gepfändet. Weshalb, war ganz Brasilien klar: "Ich rauche nicht, trinke nicht, nehme auch kein Kokain - lüge aber manchmal ein bißchen."