Doppelt bombiges Spanien

Neben der baskisch-nationalistischen Eta, die bei vier Bombenanschlägen auf Kommunalpolitiker der konservativen Partido Popular am Dienstag vergangener Woche einen Unbeteiligten verletzte, sind offenbar auch die Revolutionären Antifaschistischen Gruppen 1. Oktober (GRAPO) wieder aktiv geworden. In der Nacht auf den vergangenen Donnerstag detonierten in Madrid zwei nach Behördenangaben eher leichte Sprengsätze. In einem Büro des Nationalen Instituts für Arbeit und einem Privatunternehmen entstand daraufhin Sachschaden. Bei der Firma hatte ein Anrufer zuvor den Anschlag im Namen der GRAPO angekündigt. Während ein Spezialist des Madrider Innenministeriums im Gespräch mit Jungle World aufgrund des Anrufs und der Bauart der Sprengsätze von einer Täterschaft der GRAPO ausgeht, gab es von der bewaffneten Gruppe bis Redaktionsschluß keine Verlautbarung dazu. Nach knapp drei Jahren ohne Aktionen der GRAPO gab es bereits Anfang März ähnliche Anschläge, die Experten der marxistisch-leninistischen Organisation zuschreiben. Ein Großteil ihrer Aktivisten sitzt allerdings nach wie vor im Knast. Ende 1996 hatte die Organisation bekanntgegeben, mit der spanischen Regierung in Verhandlungen über einen Waffenstillstand zu stehen und für das Scheitern eines solchen Dialogs neue Aktionen angekündigt.