IWF zufrieden, Indonesiens Studenten nicht

Tausende Studenten sind mit der Wirtschaftspolitik Indonesiens nicht ganz so zufrieden wie der Internationale Währungsfonds (IWF). Während IWF-Vizedirektor Stanley Fischer sich am vergangenen Donnerstag in Jakarta zuversichtlich zeigte, daß bald Gelder an den südostasiatischen Inselstaat fließen werden, lieferten sich im mehr als 400 Kilometer weiter östlich gelegenen Yogyakarta Studenten Straßenschlachten mit der Polizei. Diese wollte mit dem Einsatz von Tränengas und Schlagstöcken verhindern, daß die Studis in die Innenstadt gelangen. Nach offiziellen Angaben wurden dabei über 70 Studenten verletzt. Am Sonnabend gingen in Yogyakarta erneut mehr als 10 000 Menschen mit der Forderung nach dem Rücktritt von Präsident Suharto auf die Straßen Yogyakartas. Diesmal blieb es allerdings friedlich, denn die Studenten hatten zuvor Vereinbarungen mit der Polizei ausgehandelt. Dennoch forderte Erziehungsminister Wiranto Arismunandar am Sonntag in der Tageszeitung Kompas, politische Aktivitäten an den Hochschulen des Landes strikt zu unterbinden. Zugleich verfügte die Regierung die Schließung von sieben Banken und stellte sieben weitere Kreditinstitute unter ihre Aufsicht, um dem IWF "Reformbereitschaft" zu signalisieren.