Bundeswehr-Professor im Dienst der Wahrheit

Gar nicht erfreudlich fand es Franz W. Seidler, daß der Stern in der Ausgabe vom 5. März über seinen umstrittenen Auftritt an der TU Dresden berichtet hatte. Es dauerte zwar, bis Seidler sich zu Wort meldete, jetzt aber hat der Bundeswehr-Professor in der April-Ausgabe des Deutschland-Magazins erklärt, was er von der "Antifa-Kampagne" gegen seine Person hält: "Der vorgebliche Nazi-Skandal" sei, so Seidler, in "Wirklichkeit ein Stern-Skandal und ein Beispiel von üblem Tendenz-Journalismus". Dem Stern, dessen "Stasi-Verstrickungen" hinlänglich bekannt seien, gehe es nur "vordergründig" um seine Person - in Wahrheit wolle man mit Hilfe eines "Pseudo-Informationskonglomerats" die "Diffamierung der Bundeswehr" erzielen. Was Seidler überhaupt nicht verstehen kann: Wie sind die Reporter in die "geschlossene Veranstaltung" gekommen, auf deren Einladung gestanden habe, daß sie vor "Angehörigen der Ferialverbindung 'AFV Rugio Karlsbad'" stattfinden sollte? Nichtsdestotrotz weiß Seidler, daß seine Zuhörer nicht "pauschal" als "rechte Burschenschaftler" und als "Neonazis" zu bezeichnen seien. Im Gegenteil: Bei seinem Vortrag habe es nicht das "geringste Anzeichen für rechtsextremistisches Denken" gegeben habe. Er habe "als Historiker im Dienst der Wahrheit" auch nicht über "angebliche Kriegsgreuel" berichtet, sondern "wirkliche Ungeheuerlichkeiten" beschrieben, wie sie von der Wehrmachts-Untersuchungsstelle im Oberkommando der Wehrmacht dokumentiert worden seien.