Na also. Entgegen bisherigen Behauptungen hat nun auch Bundesinnenminister Manfred Kanther seine Bereitschaft bekundet, die kürzlich eingerichtete Kartei für "genetische Fingerabdrücke" durch ein entsprechendes Gesetz zu legitimieren. Zwar reicht nach Meinung des Unionspolitikers für die bisherige Anwendung der Kartei die von ihm erteilte Verordnung aus, doch dabei soll es schließlich nicht bleiben. Künftig sollen nicht nur nachträglich die Codes aller verurteilten Straftäter in die Gen-Datei aufgenommen werden. Auch die genetischen Informationen aller erkennungsdienstlich Behandelten wollen die Sicherheitstechniker nun beim Bundeskriminalamt speichern. Und um diese Ausweitungen durchzusetzen, braucht es nach Kanthers Auffassung nun doch eine juristische Regelung. Damit könnte sich auch der Justizminister Edzard Schmidt-Jortzig anfreunden, der schließlich seit Beginn der Diskussion eine gesetzliche Grundlage für die Gen-Datei fordert.
