Über die Erektionshilfe Viagra

Neues aus der Bumsforschung

Die Pille für den Mann? Gab's die nicht schon mal? Und hatte die nicht null Chancen, weil Frauen viel besser Pillen schlucken können als Männer und dann auch ohne viel Tamtam die Krebs-Selbsthilfegruppen aufsuchen?

Okay, okay, ich hab's schon verstanden - diesmal geht es um eine Erektionspille, die Viagra heißt, was mich übrigens an einen Schulterschluß von Vagina & Podagra erinnert, von Via Mala ganz zu schweigen, und die insbesondere in der italienischen Schweiz für viele Franken wie blöd gekauft wird. Von Latin Lovers, nehme ich mal an - die besser die Valiumrationen ihrer bedauernswerten Gattinnen einnehmen sollten - und nicht von Diabetikern und Querschnittgelähmten, für die das Stehauf-Programm angeblich entwickelt wurde.

Geliefert wird das Zeug aus Amerika in Schnellbooten - bei der aktuellen Bedürfnislage hätte ich eher auf Interkontinentalraketen getippt. Nebenbei gesagt, werden auch die Freunde der gleichgeschlechtlichen Liebe tief in die Tasche greifen, nach allem, was man von deren Gewohnheiten so hört.

Der Stoff, aus dem die Männerträume sind, war gerade als Herzmittel gescheitert, berichtet der stern. Da hat man keine Anstrengungen gescheut und es halt eine Etage tiefer noch einmal versucht. Und wurde fündig. Die Pharmaindustrie soll ja schon ganz fickerig auf den zu erwartenden Boom sein, während in anderen Bereichen starke Einbußen zu erwarten sind: Computerspiele, Bungee-Jumping, Honda & Kawasaki...

Was Frauen von der ganzen Sache halten, war den Zeitungsberichten nicht zu entnehmen. Eine Blitzumfrage im Freundinnenkreis ergibt, daß Frauen mehrheitlich nicht die Sorge haben, daß sie zuwenig bedient werden, sondern zuviel. Außer Lisa, die die Meinung vertritt: "Ich finde, die fünf Minuten müssen sein." Aber sie sagte "fünf Minuten", nicht "fünfzig". Irgendwann muß man ja auch noch den Haushalt auf die Reihe kriegen.

Und die Nebenwirkungen? Was ist damit? Die gibt es nämlich auch: Bei der klinischen Erprobung hatten 15 Prozent der Probanden Kopfschmerzen, Durchfall, Gesichtsrötung und eine verstopfte Nase. Was einem in diesem Zustand eine vierstündige Erektion bringen soll, außer daß man erzählen kann: "Ich hatte eine vierstündige Erektion, ey", weiß ich auch nicht.

Zudem nahmen einige Männer "ihre Umwelt" vorübergehend mit einem Blaustich wahr. Wenn man Umwelt mal mit Frau oder Freundin übersetzt, dann finde ich es wenig erotisch, in den Armen eines Mannes zu liegen, der mich quasi als Wasserleiche wahrnimmt. Aber von Erotik ist ja vorne und hinten und unten und oben und wohin das Frauenauge auch verzweifelt blickt bei der ganzen Angelegenheit überhaupt nicht die Rede. Erotik hat schließlich was mit dem Kopf zu tun, und gegen Kopfschwäche bei Männern ist bisher noch kein Mittel gefunden worden.

Die Frau will bekanntermaßen "alles", während der Mann "mehr" will. Das, Damen und Herren, ist der Unterschied zwischen Qualität und Quantität.

Als nächsten Schritt in der Bumsforschung darf man wohl die allgemeine Vergrößerung des Penisumfangs erwarten und damit einhergehend eine weitere Verknappung von Wohnraum für Frauen, die lieber alleine leben möchten.

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