Urteilsverkündung gegen Deutsche verschoben

Im Prozeß gegen die Hamburgerin Eva Juhnke, die sich vor einem türkischen Staatssicherheitsgericht wegen Verdacht auf PKK-Mitgliedschaft verantworten muß (Jungle World, Nr. 18/98), wurde die Urteilsverkündung am Donnerstag vergangener Woche vertagt. Nach 15minütiger Verhandlung wurde beschlossen, das Verfahren erst am 11. Juni fortzusetzen. Ein Sprecher der von prison watch international organisierten Prozeßbeobachtungsdelegation teilte aus Istanbul mit, das Gericht versuche, "den Prozeß bewußt in die Länge zu ziehen, um eine Beobachtung zu erschweren". Juhnke bleibt damit weiterhin im Gefängnis, obwohl die gesetzlich zulässige Dauer für Untersuchungshaft bereits überschritten ist. Eine Entlassung der vermeintlichen PKK-Aktivistin lehnte das Gericht ebenso ab wie ihre Strafanträge wegen Folter und sexueller Belästigung. Deshalb will Juhnke nun Klage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einreichen.