Sicherheitspolitique á la française

Seit der Spaltung des Front National (FN) zunächst verschwunden, tauchte er nun an einem unerwarteten Ort wieder auf: Bernard Courcelle, der ehemalige Chef des FN-Ordnerdienstes DPS. Nach einem Bericht der Boulevardzeitung Le Parisien ist Courcelle in der ersten Aprilwoche dieses Jahres zum Chef der persönlichen Garde des Präsidenten von Kongo-Brazzaville, Sassou Nguesso, befördert worden. Der autoritär regierende Präsident, der mit der bewaffneten Opposition im Bürgerkrieg liegt, gilt als Statthalter der französischen Neo-Kolonialmacht - der größte Handelspartner des erdölexportierenden Landes ist der französische Ölkonzern Elf. Courcelle hatte in der Vergangenheit Kontakte zur "afrikanischen Zelle" des Pariser Präsidentenpalastes Elysée, welche die Pariser Neokolonialpolitik außerhalb jeder parlamentarischen Kontrolle steuert. 1989 hatte Courcelle im Auftrag der "Zelle" den in Afrika wütenden französischen Söldnerführer Bob Denard getroffen.

Zu dieser Begegnung und anderen interessanten Geschichten, beispielsweise über einen illegalen Waffenverkauf an den Iran durch die Firma Luchaire, bei der Courcelle als Sicherheitschef beschäftigt war, sollte der DPS-Mann vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuß vernommen werden. Die Kommission unter Vorsitz des KP-Abgeordneten Guy Hermier versucht seit Dezember zu klären, ob der DPS legal oder illegal ist.