Ein Plan ist die halbe Stadt

Der amerikanische Architekt Peter Eisenman, bekannt aus Funk, Fernsehen und Feuilleton, dessen Entwurf eines Stelenfeldes als Holocaust-Mahnmal eine Mehrheit im Bundestag fand, soll eine "Stadt der Kultur" in der Nähe des Pilgerortes Santiago de Compostela bauen. Die spanische Region Galicien hatte den Auftrag ausgeschrieben, und eine Jury entschied sich einstimmig für den 67jährigen New Yorker. Zwar hat die Region laut El Pais noch nicht dargelegt, wie sie das Projekt finanzieren will - wieviel es kosten soll, ist jedoch bekannt: 18 Milliarden Pesetas (etwa 210 Millionen Mark). Die "Stadt der Kultur" soll aus Museen, einem Theater, einer Bibliothek und einem Konzertsaal bestehen. Ähnlich wie das baskische Bilbao, das durch den spektakulären Frank O. Gehry-Bau, der dortigen Filiale des Guggenheim-Museums, Touristenströme anzieht, will Galicien den Nordwesten des Landes durch den Bau der Kulturstadt aufwerten. Die Region gilt als eine der ärmsten Spaniens.