Alles wird schlechter, weil ...

... in New York die Zigarettenpreise steigen. Hand aufs Herz: Bei einem Zigarettenpreis von 7,50 Dollar pro Schachtel ist es schwierig, Optimist zu bleiben. 7,50 Dollar pro Schachtel - das sind fast 40 Cent, oder, um es drastischer vorzurechnen, fast eine Mark pro Zigarette. Das ist eine Menge Geld, und daraus ergibt sich eine Situation, die in jedem Menschen die schlechtesten Eigenschaften mobilisiert.

Man fragt etwa jemanden nach einer Kippe und bekommt ein Päckchen unter die Nase gehalten, in der nur noch eine steckt. So sehr der Gefragte davon ausgehen kann, dass man sie selbstverständlich ablehnen wird, genauso sicher ist es, dass dies nur seine Demonstrationsschachtel zum Abwimmeln von Schnorrern ist. Wer nur noch eine Zigarette in der Schachtel hat, hat garantiert noch ein volles Päckchen in der Tasche.

Nun könnte man sich natürlich sagen: Halt, wir leben doch im Kapitalismus! Wenn die Nachfrage nach billigen Zigaretten steigt, müsste sich doch eigentlich auch ein entsprechendes Angebot finden, Schmuggelzigaretten etwa. Tatsächlich soll es Fahrstuhlführer in Hochhäusern geben, die solche verkaufen, und über das Internet kann man steuerfreie Zigaretten aus den Indianerreservaten bestellen.

Doch was diese Preiserhöhung vollends unerträglich macht, ist nicht einmal die Beutelschneiderei. Es ist das klammheimliche Einverständnis, in das sie einen treibt. Heißt doch Rauchen zu einem nicht unbeträchtlichen Teil, aufhören zu wollen. Und so zahlt man die 7,50 Dollar und freut sich auch noch darüber, hat einen der Preis doch dem Ziel, irgendwann aufzuhören, wieder ein kleines Stück näher gebracht.