Home Story

Nach dem 11. September 2001 ist nichts mehr so, wie es war. So lautete zumindest die beliebteste Phrase nach den Anschlägen auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington.

Auch in unserer Zeitung hinterließen die Ereignisse vom vergangenen Jahr nachhaltige Spuren. Die Stellungnahmen von Redakteuren und Autoren im Dossier »Bless or Blame« (Jungle World, 40/01), das kurz nach den Anschlägen erschien, provozierte heftige Reaktionen. Einige Leute waren voll des Lobes, andere wollten nichts mehr mit uns zu tun haben.

Ein Jahr nach den Anschlägen fragen wir uns, was sich tatsächlich verändert hat. Einige Antworten soll der international besetzte Kongress geben, der vom kommenden Freitag bis zum Sonntag in der Technischen Universität in Berlin stattfindet. Teilnehmen werden neben anderen der israelische Schriftsteller Yoram Kaniuk und Eyal Zisser, ein Historiker aus Tel Aviv sowie Tahmeena Faryal von der Revolutionary Association of the Women of Afghanistan (Rawa) aus Islamabad.

Untersucht werden sollen die Ideologien und Stärken der islamistischen Bewegungen. Aber auch die Frage, welche Ziele mit dem »Krieg gegen den Terror« verfolgt werden und welche Konsequenzen damit verbunden sind, wird uns beschäftigen. Die Auswirkungen auf den Nahostkonflikt werden dabei ebenso Gegenstand sein wie die aktuellen Debatten über einen Krieg gegen den Irak. Das ausführliche Programm kann unter www.jungle-world.com/elf_neun.htm abgerufen werden.

Wer keine Gelegenheit hat, die Vorträge und Diskussionen zu verfolgen, kann sie zumindest nachlesen. Anfang Oktober werden wir die Beiträge in einem Kongress-Reader veröffentlichen, der im Verbrecher-Verlag erscheint.

Auch nach dem Wochenende beschäftigen wir uns mit dem Thema. Die nächste Ausgabe, die am 11. September ausgeliefert wird, widmet sich mit zahlreichen Beiträgen den aktuellen Folgen. Und auch die Diskussion wird selbstverständlich fortgesetzt.

Ausführliche Berichte und kontroverse Debatten kosten Zeit, Mühe und vor allem Geld. Weil im letzten Jahr die Produktionskosten gestiegen sind, müssen wir ab kommende Woche den Abonnentspreis der Zeitung geringfügig erhöhen, um zehn Cent pro Ausgabe. Das Ergebnis ist so viel wert.