Sie will Spaß

Sie gilt als die große Hoffnung der Partei. Kristina Köhler, gerade mal 25 Jahre alt, ist die jüngste CDU-Bundestagskandidatin. Ihre Bewerbung im Wahlkreis Wiesbaden hat sie lange vorbereitet.

Als sie im Alter von zwölf Jahren im Fernsehen die Bilder vom Fall der Mauer sah, beschloss sie sofort, der CDU beizutreten. »Wegen Helmut Kohl. Seine Leistung bei der Wiedervereinigung hat mich umgehauen. Ich habe dann die Daten sämtlicher Kabinette und Landtagswahlen auswendig gelernt. Mit voller Inbrunst«, vertraut sie der Zeitschrift Amica an.

Wer sich so früh um die wichtigen Dinge im Leben kümmert, braucht sich anschließend um die eigene Zukunft keine Sorgen mehr zu machen. Mit 14 wurde sie Mitglied der Jungen Union, dann Kreisvorsitzende, CDU-Stadtverordnete, Mitglied des hessischen Landesvorstands.

»Ich war schon immer fleißig«, sagt sie. Denn wenn man fleißig sei, mache Faulsein auch mehr Spaß. »Anstrengung macht Spaß« ist auch der Slogan ihres Wahlprogramms. Schließlich weiß sie aus eigener Erfahrung, wie lustig Arbeit sein kann. »Man muss Sozialhilfeempfängern und Arbeitslosen die Chance geben, ihren Fleiß zu beweisen«, heißt es da. Jobs gebe es schließlich genug. Bei der Kinderbetreuung und in Parks zum Beispiel, in Lagerhallen und in der Landwirtschaft.

Wer sich dennoch weigert, eine Arbeit anzunehmen, dem »muss die staatliche Unterstützung deutlich gekürzt werden«. Nur so könne man »die Schwachen vor den Faulen schützen«. Fragt sich nur noch, wer die Arbeitslosen vor Kristina Köhler schützt.