Alles wird schlechter, weil ...

... keiner mir glauben will, dass alles besser wird. Seit der Mensch denken kann, wird alles schlechter. Im Land des irren Diktators liegen Tontäfelchen rum mit Inschriften, 5 000 Jahre alt: Die Schüler werden immer dümmer, die Dienstboten immer fauler, die Soldaten immer feiger. Die Menschheit war kaum erschaffen, da war bereits »alles Dichten und Trachten ihres Herzens böse immerdar.« (1. Mose, 6, 5).

Oder: Die Zustände in Sodom und Gomorrha (1. Mose, 18, 20ff) gleichen denen in der westlichen Welt aus der Sicht des Taliban oder in Hamburg aus der Sicht von Innensenator Schill. Die Zustände sind beschissen und können, da die Welt sich unaufhörlich verändert, nur schlechter werden. Früher halfen noch Revolutionen, aber heute bleibt als letzte Hoffnung der Weltuntergang. Da kann ich mir die Finger wund reden.

Am schlimmsten war es im Paradies, sage ich immer. Leben von der Hand in den Mund, immer auf der Hut vor dem Säbelzahntiger, Lebenserwartung 23 Jahre, und wenn die Frau mal drei Meter weit in den Wald ging, wurde sie sofort von einem Gorilla geschändet. Noch vor 70 Jahren hatte der Deutsche pro Kopf zwei Quadratmeter Wohnfläche, einen Sack voller Flöhe, Läuse und Wanzen im Bett, starb an jeder besseren Bronchitis, die Hausfrau musste mit dem Untermieter vögeln (Vollpension), und über dem Küchentisch baumelte ein Salzhering, den jeder mal mit der Pellkartoffel antippen durfte, damit sie nach Fisch schmeckte. Glauben sie mir: Es ist schon besser geworden.