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Ein Hauch von Olympia wehte über die Willi-Sänger-Sportanlage in Berlin-Treptow, als die Spieler und Spielerinnen von Phase 2 aus Leipzig aufliefen. Nelken wurden an das Team der Jungle World verteilt, und ein faires Spiel wurde versprochen. Eine überzeugende Geste des Teams aus der Stadt, die die Olympischen Spiele nach Deutschland holen will. Doch kaum war das Spiel von der Schiedsrichterin Angela Marquardt angepfiffen, stellte sich heraus, dass die Absprachen, keine externen Profis zu engagieren, vom Gegner nicht sonderlich ernst genommen wurden. Auf Nachfrage war der Rote Stern Leipzig nicht bereit, mit der Jungle World über die gezahlte Ablösesumme zu sprechen.

Aus unserer Aufstellung wurde schnell die offensive Ausrichtung klar. Zwei schnelle Spitzen sollten die Leipziger Abwehr in Schwierigkeiten bringen. Beide Teams begannen zunächst verhalten. Viel Geplänkel im Mittelfeld, und dem Gegner gelang es nur selten, vor unser Tor zu kommen. Wenn doch, war es immer wieder der überragende Torwart Maik Söhler, an dem die konditionsstarken Leipziger verzweifelten. Deshalb war es für uns auch nicht wirklich klar, warum es Mitte der ersten Halbzeit schon 0:2 stehen konnte. War es der Gegner, der zu stark war? Oder das Bier? Denn zur völligen Verwunderung der Leipziger kreisten vor und auch während des Spiels die Beck’s-Biere.

Halbzeit. 1:4. Jetzt erst mal eine rauchen und auf den Treffer von Andreas Spannbauer anstoßen. Entsprechend druckvoll begannen wird die zweite Halbzeit. Der Gegner kam kaum noch aus seiner Hälfte heraus und wusste sich nur noch mit Fouls zu helfen, weshalb eine souverän pfeifende Schiedsrichterin Marquardt gleich zweimal auf den Punkt zeigen musste. Die brandgefährlichen Torschützen Stefan Rudnik und Jürgen Kiontke verwandelten sicher.

Doch es reichte nicht mehr. Wir haben 3:5 verloren. Unser Trainer Richard Rother verschwand sofort in der Kabine und war zu keiner Stellungnahme bereit. Der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt. Aber so ist Fußball. Er hat seine eigenen Gesetze. Wir haben sie unterschätzt, was uns beim Rückspiel in Leipzig sicher nicht mehr passieren wird.