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Grenzen zu durchbrechen, ist bekanntlich immer ein löbliches Unterfangen. Wozu sonst sind Grenzen da? Unser Geschäftsführer etwa erfreute am Montag all jene, die ihm gerade zuhören mussten, mit der netten Information, dass die Marke von 10 000 Euro bei unserer Spendenaktion durchbrochen wurde. Das sind 10 000 Euro fürs Löcherstopfen, was eben auch bedeutet: 10 000 Euro fürs Weitermachen. Und wenn noch 10 000 Euro dazu kommen, dann machen wir halt noch länger weiter.

Das bietet sich schon deswegen an, weil auch die Abokurve wieder steigt. Das freut uns. Klar. Aber es freut uns nicht genügend. Noch mehr Neuabos, möglichst unbefristete, möglichst Förderabos, möglichst … na, Sie wissen schon. Dann machen wir halt noch viel länger weiter. Länger, als jede Spende unser Zeitungsleben verlängern könnte.

So also sieht’s mit der aktuellen Ökonomie aus.

Dass sie zwar gut scheint, aber noch lange nicht gut ist, erkennt man aber leider daran, dass wir uns mit dieser Ausgabe von den Subtropen verabschieden müssen. Seit Mai 2001 lag das Supplement für »Kritik und Versprechen« einmal im Monat der Jungle World bei, autonom hergestellt von einer in mehreren Städten angesiedelten Redaktion. Die Zusammenarbeit war angenehm, und dass es mal Krach gab, gehört auch zu den angenehmen Seiten. Rein finanzielle Gründe brachten uns dazu, die achtseitige Beilage einstellen zu müssen.

Der »Übergang von den Tropen zu den gemäßigten Zonen«, wie unser Redaktionslexikon die Subtropen definiert, der »gürtelförmig um die Erde angeordnete Bereich der Wüsten«, wird künftig also fehlen. Der Dschungel, »in einem weiteren Sinne die Bezeichnung für unpassierbaren tropischen Sumpf- oder Regenwald«, wird dank Ihrer Spenden und Abonnements weiter wuchern.

Für die Kolleginnen und Kollegen von den Subtropen und ihr Verhältnis zu dieser Zeitung gilt: »Niemals geht man so ganz« (Trude Herr). In einer der nächsten Ausgaben der Jungle World erscheint ein auswertendes Gespräch zwischen den Redaktionen der Subtropen und der Jungle World.

Kritik als Versprechen.