Alles wird besser, weil …

… der Präsident von Äquatorialguinea zum Gott erklärt wurde.
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In einer Sendung des staatlichen Rundfunks über »Frieden, Ruhe und die Ordnung im Lande« hieß es, der 61jährige Teodoro Obiang Nguema, der 1980 durch einen Staatsstreich an die Macht kam, sei »wie Gott im Himmel. Er kann beschließen, jemanden zu töten, ohne dass ihn jemand zur Rechenschaft zieht oder er in die Hölle fährt.«

Einmal mehr versucht also das Leben, die Kunst zu imitieren. Jim Carreys Blockbuster »Bruce allmächtig« ist noch in den Kinos, da bastelt die Realität schon an einem ähnlichen Plot. Allerdings scheint das Drehbuch noch ein wenig schmalbrüstig. Klasse erster Akt, keine Frage – aber wie geht es weiter? Damit alles auch gut bleibt, vielleicht so?

Zweiter Akt: Nguema herrscht gottgleich vor sich hin. Nach und nach passieren leider Fehler. Aus Versehen beschließt der Präsident zum Beispiel, statt eines politischen Gegners zehn süße Hundewelpen zu töten. Irgendwas eben, was Unmut in der Bevölkerung nach sich zieht. Nguema wird in die Sendung »Frieden, Ruhe, etc.« eingeladen. Dritter Akt: Dort trifft er auf einen Unbekannten, der ihm in allen Belangen überlegen ist. Vor laufender Kamera gibt sich dieser als Gott zu erkennen, der dem Kollegen eine freundschaftliche Lektion erteilt. Finale: Nguema ist gerührt und belehrt. Vor immer noch laufender Kamera erklärt er Gott zum neuen Präsidenten von Äquatorialguinea. Er selbst tritt zurück, um fortan Jim Carrey zu doublen. Oder umgekehrt. Oder so.

knud kohr