Deutsches Haus

In Wolgast (Mecklenburg-Vorpommern) protestieren Rechtsextremisten gegen die geplante Eröffnung eines Asylbewerberheimes, berichtete die taz am 23. Juli. Zunächst sammelten die Neonazis 280 Unterschriften gegen das Heim, das zum Jahresende 150 Asylbewerber beherbergen soll. An das Gebäude sprühten sie: »Lichtenhagen, Solingen, Mölln, Wolgast?« Die NPD in Ostvorpommern hat bereits eine genaue Wegbeschreibung zum künftigen Heim ins Internet gestellt. Ein Nigerianer wurde am 20. Juli in Schwandorf (Bayern) von einem angetrunkenen Neonazi angegriffen. Nachdem der 27jährige Täter den Mann und dessen zwei Freunde mit ausländerfeindlichen Sprüchen beschimpft hatte, trat er ihm mit Springerstiefeln in den Bauch. Obwohl Beamte den polizeibekannten Rechtsextremisten kurze Zeit später aufgreifen konnten, ließen sie ihn nach seiner Ausnüchterung wieder frei. Der Mann aus Nigeria wurde drei Tage lang im Krankenhaus behandelt. Nach Angaben der Thüringer Allgemeinen schlugen Unbekannte in der Nacht zum 20. Juli die Fenster eines Bekleidungsgeschäftes in Ilmenau (Thüringen) ein und legten anschließend Feuer. Der Laden des vietnamesischen Inhabers wurde bereits zum dritten Mal beschädigt. Die Täter werden in der rechten Szene vermutet. Der Sachschaden liegt nach Polizeiangaben bei 100 000 Euro. Im thüringischen Pößneck seien die Fensterscheiben eines türkischen Döner- und Pizzaservice bereits zum fünften Mal innerhalb von sieben Wochen eingeschlagen worden, schrieb die Ostthüringer Zeitung. In Rosdorf bei Göttingen (Niedersachsen) versuchten am 18. Juli zwei Rechtsextremisten mit einer Sichel auf einen Mann aus Sierra Leone einzuschlagen. Sie beschimpften ihn zunächst an einer Bushaltestelle. Als die Neonazis mit Gewalt drohten, griff eine Passantin ein. Anschließend stiegen alle in den Bus. Die Zeugin berichtete, die Rechten hätten dem Mann prophezeit, ihn nach der Fahrt »fertig zu machen«. Sie bedrohten auch den Busfahrer, der später einen der Angreifer an der Haltestelle festhielt, bis die Polizei eintraf. Die Männer erwartet ein Strafverfahren. In der Nacht zum 18. Juli verübten vier unbekannte Täter einen Anschlag auf ein Asylbewerberheim im sächsischen Freiberg. Sie warfen einen Brandsatz auf den hauptsächlich von Familien bewohnten Teil des Gebäudes. Es gab keine Verletzten. Die Polizei traf erst eine halbe Stunde später am Tatort ein. Die Täter werden im rechtsextremen Spektrum vermutet. Nach dem ausländerfeindlichen Übergriff auf vier Vietnamesen im Berliner Stadtteil Friedrichshain am 8. Juli sprach die Staatsanwaltschaft nun Haftbefehle gegen zwei der Täter aus. Vor der Verurteilung habe die Polizei sie zweimal freigelassen, da keine Haftgründe vorgelegen hätten, berichtete die taz. Die Rechtsextremisten hatten mit Billardstöcken auf ihre Opfer eingeschlagen und dabei einen 16jährigen schwer verletzt. cs