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Wer an zwei aufeinander folgenden Tagen in zwei völlig verschiedenen Städten Partys steigen lassen will, der sollte irgendein Fortbewegungsmittel haben, dachten wir uns. Also verlangten wir von der Autovermietung ein billiges, ihr billigstes Gefährt, doch die gab uns fürs selbe Geld einen nigelnagelneuen silbernen Mercedes. Da beschwert man sich nicht. Sparen lohnt sich wieder. Daran sollte sich Hans Eichel ein Beispiel nehmen!

Zuerst also Hamburg am vergangenen Freitag. Das Navigationssystem kannte zwar das Phonodrome nicht, aber wir fanden es auch so. Eine coole Location. Das Ding war mal ein Kaufhaus von C & A, nur die Rolltreppen sind nicht mehr in Betrieb. Der Abend begann – wie das Leben – mit Country. Mit dem Alleinunterhalter DM Bob kam das Publikum auf Trab. Anschließend rockten Spillsbury das proppenvolle Haus. Der Höhepunkt war dann der Auftritt von Françoise Cactus und Brezel Göring, auch bekannt als Stereo Total. Durch die folgende Party führte Deichkinds DJ Phono.

Nachdem der Rausch ausgeschlafen war, gaben wir am Samstag ein neues Ziel in unser Navigationssystem ein: Das Conne Island in Leipzig. Diesmal war dem Auto wenigstens der Stadtteil Connewitz bekannt. Der silberne Jet flog uns in Rekordzeit hin. Und auch diese Party war Luxusklasse. Nachdem bei Tigerbeat erst die Rock’n’Roller voll auf ihre Kosten kamen, wurde es elektronisch: Die Bässe von Mouse On Mars brachten das spät aber zahlreich erschienene Publikum in Wallung. Anschließend legte DJ Mapache alles Mögliche auf, nur keinen Reggae. Auch diese Nacht wurde lang und wir wachten in irgendeiner Punker-Wohnung auf, in der die fulminante Plattensammlung alphabetisch sortiert war (sie begann mit A wie AC/DC). So etwas beeindruckt uns. Ebenso wie das überaus nette »Conne Island«-Team. Danke noch mal an alle! Auch in Hamburg!

Zwei geile Geburtstagspartys, viele nette Leute, prima Musik, billiger Schnaps. Ein großes Jungle-Wochenende ging zu Ende, und völlig übermüdet gaben wir »Berlin, Bergmannstraße« in das Navigationssystem ein. Blöd nur, dass man auch die edelste Karosse noch selber lenken muss. Aber mit etwas Country-Musik kommt man immer nach Hause. Wie im Leben.