Alles wird schlechter, weil …

… die Zahl der Ehescheidungen im Jahr 2002 um 3,4 Prozent gestiegen ist. Und weil Statistiker davon ausgehen, dass in den nächsten Jahren jedes dritte verheiratete Paar auseinander gehen wird.

Sich darüber zu freuen, dass die bürgerliche Institution Ehe am Ende zu sein scheint, ist extrem dumm. 204 200 aufgelöste Bindungen bedeuten exakt 408 400 schlecht gelaunte Menschen mehr. Selbst diejenigen, die die Scheidung betrieben, sind schließlich meist traurig, weil es nix geworden ist mit dem Bund fürs Leben. Klar ist, dass von diesen circa 400 000 Unglücklichen jeder pro Tag durchschnittlich zehn Dinge tut, die anderen das Dasein vermiesen, vom Parkplatzklau bis zum Sprengen einer glücklichen Beziehung. Und so brauchen die Geschiedenen theoretisch nur 20 Tage, bis die komplette Bundesrepublik ganz scheiße gelaunt ist. Was sich wirklich niemand wünschen sollte.

Zumal diejenigen, die plötzlich ohne Partner dastehen, die Situation der vielen Singles auf keinen Fall verbessern. Verbiestert und depressiv wünschen sie sich zwar vielleicht eine neue Beziehung, sind aber in den meisten Fällen genau dazu nicht zu gebrauchen. Wer will schon jemanden, der ständig wehmütig herumquängelt, dass der oder die Ex aber viel besser gekocht / geküsst / aufs Geld geachtet habe?

Keiner.

Weswegen die Geschiedenen immer schlechter gelaunt und nerviger werden und noch viel mehr Menschen mit ihrer miesen Attitüde anstecken und der Winter noch wesentlich schlechter zu ertragen sein wird.

elke wittich