Nachrichten

Barbie jetzt Single

Beziehungsdrama. Barbie wird sich von Ken trennen. Das gab der Sprecher ihrer gemeinsamen Herstellerfirma Mattel bekannt. Damit ist Barbie nun ganz offiziell Single. Gerüchte, dass sie sich bereits frisch verknallt habe, und zwar in die australische Surferpuppe Blaine, die um einiges frischer daherkommt als der leicht dumpfbackig wirkende Ken, konnten bislang nicht bestätigt werden. Man wünscht Barbie natürlich, dass sie sich schnellstens einen neuen Kerl angelt, gerne auch einen Surfer. Ken hat bekanntlich nicht mal was zwischen den Beinen baumeln, sein Nachfolger sollte da unbedingt mehr zu bieten haben.

Mit Blümchen im Haar

Literaturbetrieb. Gealterte, klapprige Politiker schreiben kurz vor oder während ihrer Rente irgendwann eine Autobiografie, das ist ein ungeschriebenes Gesetz, das gehört sich einfach so. Norbert Blüm möchte dagegen nun mal was anderes machen, er will einen Liebesroman schreiben. Darin soll es um eine wahre Liebesgeschichte gehen, nämlich um die eines Onkels von Blüm, der seine ehemalige Verlobte irgendwann völlig überraschend im Altersheim wiedertrifft. Vor 60 Jahren wurden die ehemals Verlobten getrennt, sie wanderte in die USA aus, heiratete dort und kehrte nach dem Tod ihres Mannes nach Deutschland zurück – wo es dann passierte.

Allein bei diesem Plot kommen uns schon die Tränen. Das Ganze stellen wir uns noch subtil erzählt vom großen Romancier und Feingeist Blüm vor – und schon sehen wir rote Rosen blühen.

Micky in großer Not

Medien. Um den Disney-Konzern ist eine Übernahmeschlacht entbrannt. Die US-Kabelfirma Comcast hatte den Konzern erst sanft umworben, um ihn zu übernehmen, doch Disney-Chef Michael Eisner wollte auf die Offerte nicht eingehen. Nun will Comcast die Übernahme per Aktientausch erzwingen. Comcast wäre bei Erfolg mit 45,4 Milliarden Dollar Umsatz noch größer als der bisherige Spitzenreiter der Medienbranche Time Warner. Wie es danach um Micky Maus und Donald Duck bestellt sein wird, wenn sie nicht mehr bei Disney zu Hause sind, ist eine ganz andere Frage.

Hasch noch’n Stück?

Drogenskandal. Lüneburg ist ein nettes Städtchen. Ruhig, gepflegt, langweilig. Doch endlich war hier auch mal was los, als ein Hasch-Kuchen letzte Woche zehn Lehrer an einem Lüneburger Gymnasium ausknockte. Wie üblich an dieser Schule standen morgens mal wieder zwei lecker aussehende Kuchen vor dem Lehrerzimmer, ein Butter- und ein Schokoladenkuchen. Gebacken wurden sie von den lieben Schülern oder deren lieben Eltern, so vermuteten die Lehrer. Anscheinend ist es ganz normal in Lüneburg, dass Gymnasiallehrer mit Kuchen gemästet werden.

Zehn der Lehrer entschieden sich jedenfalls für den Schokoladenkuchen, dem auch noch ein lieber Zettel mit den Worten »Vielen Dank für alles – guten Appetit« beilag. Sie aßen, lecker war’s, und waren allesamt kurz darauf nicht mehr wirklich fähig, die nächste Unterrichtsstunde abzuhalten. Sie klagten vielmehr kollektiv über Schwindel und Wahrnehmungsstörungen und wurden letztendlich ins Krankenhaus eingeliefert.

Wir würden eigentlich sagen, Hasch-Schokokuchen vor das Lehrerzimmer zu stellen, ist eher ein halbwegs gelungener Streich. Doch in Lüneburg sieht man das völlig anders. Eine der betroffenen Lehrerinnen sei schwanger gewesen, heißt es, und die Lehrer konnten später nicht mehr mit ihren Autos nach Hause fahren, heißt es, und das sei alles ziemlich schlimm, heißt es. Die Polizei ermittelt inzwischen wegen des Verdachts der Körperverletzung.

Thomas, Tisch decken!

Reality TV. Thomas Gottschalk will sich ab Herbst nochmals so richtig zum Horst machen. Dann wird das ZDF nämlich mit der Reality-Show »Hilfe, Gottschalk zieht ein!« starten. Bei diesem Format wird es darum gehen, dass irgendeine deutsche Familie den eigentlichen Herrn des Hauses eine Zeit lang nach irgendwohin verbannt und dafür den Gottschalk den Hauspatriarchen spielen lässt. Wochenlang wird er mit der Familie zusammenleben, und die Höhepunkte dieses Miteinanders sollen einmal wöchentlich, zur besten Sendezeit, zusammengefasst gezeigt werden. Wo dabei der Witz sein soll? Wir wissen es auch nicht.

Die Zeitungen ändern sich

Lesen. Die Süddeutsche Zeitung will laut Tagesspiegel schon im März damit beginnen, einem Teil ihrer Auflage regelmäßig Bücher beizulegen. Die SZ kann man dann für 4,90 Euro am Kiosk oder per Abo beziehen und bekommt dafür einen klasse Romanklassiker obendrauf. Es soll sich dabei um Bücher wie Wolfgang Koeppens »Treibhaus« oder Umberto Ecos »Der Name der Rose« handeln, die meisten der Werke werden von Suhrkamp bereitgestellt. In Italien läuft das Konzept mit den Büchern in der Zeitung schon seit längerem mit großem Erfolg. Ob die Italiener seitdem wirklich mehr lesen, sei dahingestellt, aber sie haben zweifellos mehr Bücher im Bücherschrank stehen, und das ist doch auch schon was. Der Buchhandel freilich ist von der neuen Marketing-Strategie der Süddeutschen Zeitung verständlicherweise gar nicht so begeistert.