Indymedia under attack

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Ein schwarzer Bildschirm kam statt Indymedia. Das passierte in der vergangenen Woche in mindestens 20 Ländern. Auf Anordnung der US-Bundespolizei FBI wurden am Donnerstag zwei Server des US-amerikanischen Internet-Providers Rackspace, die sich in seiner Londoner Niederlassung befanden, beschlagnahmt. Über diese Server liefen mehr als 20 Indymedia-Seiten, die tagelang abgeschaltet wurden oder nur teilweise verfügbar waren. Man habe auf Verlangen von Italien und der Schweiz gehandelt, erklärte am Freitag der FBI-Sprecher Joe Parris. Das Ersuchen aus der Schweiz kam im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu den Protesten gegen das G 8-Treffen in Evian im Juni 2003. Rackspace war am Mittwoch zur Entfernung der Fotos zweier Genfer Zivilpolizisten aufgefordert worden, die damals an der Erstürmung eines Medienzentrums teilgenommen haben sollen. Die italienischen Behörden handelten im Rahmen der Ermittlungen gegen Indymedia Italien nach dem Anschlag auf italienische Soldaten im irakischen Nassirya im November 2003. Damals erschienen auf Indymedia Italien Beiträge, die den Anschlag angeblich positiv bewerteten. Indymedia sei ein Netzwerk, das Terrorismus weltweit unterstütze, hieß es damals. Deshalb müsse es abgeschaltet werden. Insbesondere die Duce-Enkelin Alessandra Mussolini hatte sich für die Schließung stark gemacht. Inzwischen sind die meisten Seiten auf »Notfallservern« wieder abrufbar.

federica matteoni