Rauchen mit Marx

liebe ware

Produkte, die wir auch nach dem Kapitalismus nicht missen wollen. Rauchende Linke müssen sich nicht nur mit Preiserhöhungen, sondern auch mit den Mahnungen nicht rauchender Genossen auseinandersetzen. Doch gegen beides gibt es ein Mittel. Das Studium des Marxismus beweist, dass Rauchverbote konterrevolutionär sind. Karl Marx zählte den Tabak zu den notwendigen Konsumtionsmitteln. Es sei »ganz gleichgültig, ob ein solches Produkt, wie z.B. der Tabak, vom physiologischen Standpunkt aus ein notwendiges Konsumtionsmittel ist oder nicht, genug, dass es gewohnheitsmäßig ein solches ist«.

Marx erläuterte auch, dass die Nationalökonomie »die Wissenschaft des Entsagens, des Darbens« ist. In ihrem unermüdlichen Bestreben, die Arbeiterklasse zu knechten, versuchen die Kapitalisten derzeit, durch Steuer- und Preiserhöhungen den Tabak zu einem jener Luxusgüter zu machen, die, wie Marx feststellte, »nur in den Konsum der Kapitalistenklasse eingehen«.

Doch es gibt einen Ausweg: die Aneignung der Produktionsmittel. Man kann sich nämlich Zigaretten selber machen, ohne sich durch den Erwerb von Drehtabak dem Verdacht auszusetzen, ein Esoteriker oder Späthippie zu sein. Eine kleine Maschine im Gegenwert von zweieinhalb Schachteln Zigaretten erlaubt die Eigenproduktion. Das Ergebnis ist nicht nur eine kaum halb so teure Filterzigarette, sondern auch ein Angriff auf die Privilegien der Bourgeoisie. Denn aufbewahrt in einem silber schimmernden Etui ohne die von Tugendterroristen vorgeschriebenen schockierenden Texte, erscheint die Zigarette wie ein luxuriöses Konsumtionsmittel.

maxim kammerer