God save the Cereals!

liebe ware
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Produkte, die wir auch nach dem Kapitalismus nicht missen wollen. Was wir nach der Revolution definitiv nicht mehr hören wollen, ist: Cerealien. Wer immer sich dieses Wort ausgedacht oder es zum ersten Mal auf eine Cornflakes- oder Müsli-Packung geschrieben hat, er hat sich eines schlimmen Verbrechens schuldig gemacht. Aber geschenkt. Man weiß zwar nicht genau, was Cerealien sind, aber eins sind sie gewiss: großartig!

Und hier nun ist die Stelle, nicht nur den aufgrund ihres undankbaren Namens unterschätzten Cerealien, sondern auch den immer unterschätzten Briten zu ihrem Recht zu verhelfen. Denn wer behauptet, Briten hätten keine Frühstückskultur, der hat ihnen entweder Dresden nicht verziehen, oder er kennt Weetabix nicht. Reine Cerealien! Weizenschrot und etwas Malz zusammengepresst in Brikettform, staubtrocken und absolut ungenießbar. Mit Milch übergossen und mit etwas Marmelade oder Obst ergänzt, wird daraus jedoch eine einzigartige Pampe, die irgendwie nach Haferschleim schmeckt. Ideal bei völliger Appetitlosigkeit oder akutem Ballaststoffmangel. Die Rettung in der Not, vor allem morgens und bei Kater: Das einzige, was man zu sich nehmen kann, wenn allein die Vorstellung, überhaupt irgendetwas anderes als eine Zigarette zwischen die Lippen zu schieben, Ekel hervorruft.

Die Queen sieht das übrigens genauso. Und deshalb dürfen sich die original Weetabix auch mit dem königlichen Wappen und dem Schriftzug »Her Majesty The Queen, Manufacturer of Breakfast Cereals« schmücken. Hoch lebe die Königin!

ivo bozic