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Immer jung geblieben

Derek Bailey. Bei all dem Trubel rund um Weihnachten und Silvester kamen wir gar nicht dazu, uns einigermaßen würdevoll von einer echten Legende an der Gitarre zu verabschieden, von Derek Bailey, der kurz nach Weihnachten in London im Alter von 75 Jahren verstorben ist. Anders als in England und den USA ist er in Deutschland nie zur Ikone der improvisierten Gitarre geworden. Aber natürlich ist sein Schaffen auch nicht besonders zugänglich, und an die meisten der auf seinem eigenen Label erschienenen Platten ist nur schwer heranzukommen.

Seit Mitte der Sechziger stand im Zentrum der sich damals formierenden englischen Improvisations- und Free-Jazz-Szene, um sich seitdem immer wieder zu häuten und für unterschiedliche musikalische Strömungen offen zu bleiben. Was darin gipfelte, dass er noch Ende der Neunziger zusammen mit einem Drum & Bass-DJ eine Platte einspielte, die vielleicht nicht überaus gelungen ist, aber immerhin: Der Meister blieb jung. Auch ein von ihm vor 25 Jahren verfasstes Buch über Improvisation gilt heute immer noch als Standardwerk. Zuletzt lebte er eher zurückgezogen in Paris. (aha)

Die bunte Spalte

Vermischtes. Ein wenig Klatsch und Tratsch aus der Popwelt: Kate Moss, weltbekanntes Rockstar-Groupie und bekennende Kokserin, hat einen Neuen. Von Pete Doherty, dem bad boy des englischen Pop, der gerade mit seiner neuen Band Babyshambles gehörig abräumt, hatte sie sich getrennt, um nun mit einem 20jährigen herumzuturnen. Was das schon wieder sein soll, wissen wir nicht, aber Kate Moss wird schon wissen, was sie tut.

Madonna, auch sie weiß bekanntlich immer genau, was gut und richtig für sie ist, wird Winzerin. Zumindest soll es demnächst eine Reihe Madonna-Weine geben, auf deren Etiketten das Konterfei der Popdiva zu sehen ist.

Von Morrissey wird es im März eine neue Platte geben. Diese Information allein würde uns noch nicht um den Schlaf bringen, aber die, dass Ennio Morricone daran mitgearbeitet haben soll, schon. Und wo wir gerade dabei sind: Auch Roxy Music sind angeblich wieder vereinigt. Und zwar so richtig mit Bryan Ferry und Brian Eno. Ein neues Album soll kurz vor der Fertigstellung stehen. (aha)

Phase II

»Du bist Deutschland«. Die ungemein beliebte Kampagne »Du bist Deutschland« kommt bei den Deutschen anscheinend recht gut an. Das behaupten jedenfalls die Initiatoren des zukunftsweisenden Pro­jekts in einem ersten Resümee nach 100 Tagen. 50 Prozent Zustimmung habe der laufende Blödsinn demnach bei der Bevölkerung gefunden. In den Feuilletons dagegen, so die Kampagnen-Macher, sei das ganze jedoch leider komplett durchgefallen und überall sei nur Spott und Häme verbreitet worden. Teufel aber auch! Jedenfalls sind die Marktforschungsergebnisse zu »Du bist Deutschland« so gut ausgefallen, dass es irgendwie weitergehen soll. »Wir überlegen gerade, wie die Phase II aussehen könnte«, ließ der Kampagnen-Sprecher Lars Cords verlauten. (aha)