Deutsches Haus

In Rheinsberg (Brandenburg) beschä­­digten Unbekannte in der Nacht zum 26. März ein chinesisches und ein italienisches Restaurant, berichtete die Ber­liner Morgenpost. Sie zerstörten einen Briefkasten und traten einen Holzzaun ein. Damit setzt sich in Rheinsberg die Reihe der rassistischen Angriffe der vorigen Wochen fort. Der Verfassungsschutz vermutet, dass Rechtsextreme ausländischen Geschäftsinhabern finanziell schaden und sie aus der Stadt vertreiben wollten. Das berichtete der Tagesspiegel. In der kleinen Stadt werden etwa 50 Personen der rechten Szene zugeordnet. Ein 57jähriger verfolgte am 25. März einen Mann aus Burkina Faso mit einer Machete und brüllte rassistische Parolen. Der Vorfall ereignete sich in Magdeburg (Sachsen-Anhalt). Bei einem Fußballspiel am 25. März in Halle (Sachsen-Anhalt) beschimpften Zuschauer den nigerianischen Spieler Adebowale Ogungbure mit rassis­tischen Sprüchen, berichtete die Frankfurter Rundschau. Während des gesamten Oberligaspiels zwischen dem Halleschen FC und dem FC Sachsen Leipzig provozierten einige Zuschauer den Leipziger Spieler, indem sie Affengebrüll imitierten. Der Stadionsprecher reagierte nicht auf die Provokationen. Nach dem Spielende stürmten Anhänger beider Mannschaften auf das Spielfeld. 450 Polizisten konnten die Menge zwar aufhalten, doch einige der Zuschauer gelangten bis zu Ogungbure. Es kam zu einem Handgemenge, nachdem sie ihn mit den Worten »Drecksnigger« und »Bimbo« beschimpft hatten. Der Nigerianer erhielt einen Schlag auf den Kopf. Er reagierte mit dem Zeigen des Hitlergrußes und einer Geste, die den »Hitlerbart« andeuten sollte. Gegen den Fußballer wurde daraufhin Anzeige wegen Zeigens verfassungsfeindlicher Symbole erstattet. Das Ermittlungsverfahren stellte die Staatsanwaltschaft drei Tage später ein. Eine zwanzigköpfige Gruppe attackierte am 24. März in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) einen Sudanesen. An einer Bus­hal­te­stel­le schlugen einige aus der Gruppe den 24jährigen. Ein Passant sah den Vorfall und verständigte die Polizei. 13 Personen konnten wenig später festgenommen wer­den, die anderen flüchteten. Das Amtsgericht verurteilte am 23. März in Berlin-Kreuzberg eine Kellnerin zu 300 Euro Geld­strafe wegen Beleidigung aus »rassistischen Motiven«. Dies berichtete der Tagesspiegel. Die 23jährige hatte sich im September geweigert, den Kameruner Noka A. zu bedienen, und ihn aus der Gaststätte verwiesen. Wie erst vergangene Woche bekannt wurde, sprang am 20. März in Frankfurt an der Oder (Brandenburg) ein Kenianer aus Angst durch ein geschlossenes Fenster aus dem ersten Stock der Ausländerbehörde. Man hatte ihm mitgeteilt, dass er abgeschoben werden solle. Der Mann sei mit einer Deutschen verlobt, nur wegen bürokra­tischer Schwierigkeiten sei ein Termin für die Hochzeit noch nicht zustande gekommen, berichtete der Ausländerbeirat. Der Mann ist seit dem Sprung quer­schnitts­gelähmt.

chr