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Europas Spitze

IQ-Studie. Wer hätte das gedacht: Die Deutschen sind die intelligentesten Europäer. Das behauptet jedenfalls eine Studie – immer diese Studien! – der englischen Universität Ulster. Demnach haben die Deutschen einen durchschnittlichen Intelligenzquotienten von 107, was absolute Spitze in Europa ist.

Abgesehen davon, dass diese IQ-Messkämpfe natürlich absoluter Humbug sind, ist auch die Erklärung der Universität für die Spitzenstellung der Deutschen ziemlich dubios. Klima und Ernährung hätten demnach die unterschiedliche Gehirnentwicklung der Europäer beeinflusst. In Mittel- und Nordeuropa hätten sich größere Gehirne entwickelt, um in kälteren Umgebungen besser überleben zu können.

Haben wir doch eigentlich schon immer gewusst: Zu viel Sonne hat den Südeuropäern die Gehirne aufgeweicht, während dem stolzen Germanen schier der Schädel vor lauter Gehirnmasse platzt. Weitere interessante Platzierungen der Studie: Die Franzosen sind mit einem Durchschnitts-IQ von 94 nur auf dem 19. Platz gelandet, und dümmer als die Türken (90) sind bloß noch die Serben (89). (aha)

Schnitzel mit Pilzsoße

Lieblingsessen. Wer intelligent ist, sollte auch gut essen. Was die Deutschen natürlich tun. Ihr liebstes Kantinen-Essen ist Schnitzel mit Pilzsoße und Pommes Frites. Ein echter Fortschritt, wenn man bedenkt, dass das Leibgericht der Deutschen bislang die schlichte Currywurst war. Doch diese ist abgestürzt auf den dritten Platz. Trotz Krise und »Geiz ist geil« geht es kulinarisch also langsam, aber stetig aufwärts in diesem Land. Denn noch vor der Currywurst liegen nun Spaghetti Bolognese. Diese kommen doch aus Italien, oder? Was haben die Italiener überhaupt für einen Durchschnitts-IQ? Ah, 102, nicht schlecht, für Deutschland aber kaum gut ge­nug. (aha)

Die besseren Nazis

»Inside Man«. Das neue Werk des afroamerikanischen Regisseurs Spike Lee, das seit kurzem auch in den deutschen Kinos läuft, ist ein richtiger Genrefilm geworden. In den Hauptrollen spielen Denzel Washington, Clive Owen und Jodie Foster, da wird also einiges ge­boten.

Eines jedoch fällt unangenehm auf: die dauernde Verwendung plumper antisemitischer Klischees. Der Direktor der überfallenen Bank, so stellt sich schon bald heraus, ist Jude. Banken gehören meist Juden, das kennt man ja. Aber dieser Bankdirektor hat auch noch ein dunkles Geheimnis, und das hält er in einem Safe in seiner eigenen Bank unter Verschluss. Wie sich bald herausstellt, würden die in dem Safe gelagerte Papiere beweisen, dass der Herr Bankdirektor damals mit den Nazis gemeinsame Sache gemacht hatte, dass sein ganzer unermesslicher Reichtum auf dem Verrat anderer Juden beruht. Ah ja, klar: Die besten Nazis waren also immer noch die Juden selbst, oder wie?

Heutzutage ist der Bankdirektor natürlich ein Mann, der alle Fäden in der Hand hält und die wahre Macht in New York ist. Wenn er ruft, steht der Bürgermeister der Stadt stramm, und wenn er etwas will, egal was, findet er bestimmt einen Weg, dass alles in seinem Sinne geregelt wird. Diese Klischees aus dem Handbuch der Verschwörungstheorien kommen einem nur all zu bekannt vor.

Gegen so einen üblen, habgierigen und unmoralischen Juden wie den Bankdirektor müssen dann sogar der schwarze Supercop (Denzel Washington) und der smarte weiße Bankräuber (Clive Owen) zusammenhalten. Irgendjemand muss schließlich endlich mal für Ordnung sorgen in dieser verjudeten Stadt. (aha)

Wir sehen uns

Nikki Sudden. Er war einer der Großen des Rock, nur wusste das kaum jemand. Auch in Berlin, wo Nikki Sudden viele Jahre verbracht hatte, kam er nie über den Status des eigenwilligen Kauzes hinaus. Immer mal wieder trat er hier auf, irgendwo in seiner Nachbarschaft, in seltsamen Kaschemmen, mit halbtalentierten Musikern. Platten brachte er auch noch regelmäßig heraus, bloß zirkulierten sie kaum noch außerhalb seiner sich nicht unbedingt verjüngenden Fangemeinde.

Dabei hatte er Geschichte geschrieben. Er war Gitarrist der Swell Maps, einer der wichtigsten Prä-New-Wave-Bands überhaupt, die nie den Ruhm ernteten, den sie verdient hätten. Damals spielte er noch zusammen mit seinem Bruder Epic Soundtracks, der bereits vor Jahren auf ähnlich unschöne Weise und ebenfalls viel zu jung verstorben ist. Später gründete Sudden seine eigene Band, die Jacobites, dann die Last Bandits, um zuletzt vor allem solo und unter eigenem Namen unterwegs zu sein. In seiner Musik ging es dabei immer um guten, ehrlichen Rock, um Glam und um das Bemühen, unbedingt authentisch zu wirken. Nikki Sudden lebte das, für das er einstand, kompromisslos aus.

Nun hat es den alten Rocker, Rock’n’Roll-Romantiker, den Rock­opi, der dem eleganten wasted look der Sixties auf lächerliche Weise immer treu geblieben ist, das trinkende, drogenkonsumierende Fossil, über dessen Fönfrisur wir immer herzlichst gelacht haben, im Alter von 49 Jahren am vorvergangenen Sonntag in New York hinweggerafft. Drogen, viel zu viele Drogen, werden bei der Todesursache eine entscheidende Rolle gespielt haben.

Im guten alten Limbus wird er in illustrer Gemeinschaft auf uns warten, die wir nachkommen, das ist gewiss. Ein Grund mehr, noch ein wenig in dieser Vor-Vorhölle, der Erde, auszuharren und das Glas mit zittrigen Händen zu erheben.

So many places you have been / So many faces you have seen / Liebe Grüße. (te/aha)

Glücklich wieder vereint

Kate Moss. Das Wichtigste wie immer zum Schluss: Kate Moss soll wieder mit ihrem Ex, dem Sänger der englischen Rockband Babyshambles, Pete Doherty, zusammensein. Wir freuen uns unheimlich mit den beiden. (aha)