Deutsches Haus

In Hannover (Niedersachsen) beleidigten zwei betrunkene Männer am 6. Juni in einem Kaufhaus einen 36jährigen Mexikaner mit rassistischen Parolen und schubs­ten ihn. Die beiden 18 und 24 Jahre alten Tatverdächtigen waren nach Angaben der Polizei bereits mehrmals wegen rassistischer Äußerungen aufgefallen. Der 24jährige ist zudem in der Datei »Gewalttäter Sport« wegen Straftaten bei Sportereignissen erfasst. Er wurde auf Beschluss eines Richters für zehn Tage in Gewahrsam genommen. Im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg beschimpfte ein 22jähriger am 5. Juni von einem Balkon aus einen vorbeilaufenden dunkelhäutigen Franzosen und zeigte ihm den Hitler-Gruß. Als der 40jährige nicht reagierte und weiterging, folgte ihm der junge Mann auf die Straße und warf eine Glasflasche nach ihm, traf aber nicht. Einem 23jährigen Passanten, der für den Verfolgten Partei ergriff, drohte er Schläge an. Als der Zeuge die Polizei rief, flüchtete der Angreifer, wurde aber anschließend in seiner Wohnung festgenommen. 30 bis 50 Personen griffen am 28. Mai in Betzingen (Baden-Württemberg) sechs türkischstämmige Männer zwischen 21 und 49 Jahren an. Das berichtete die Zeitung Schwäbisches Tagblatt. Gegen 0.50 Uhr hatte eine kleinere Gruppe von angetrunkenen Fußballfans des SSV Reutlingen, die vermutlich dem Fanclub »Szene E« angehören, einen in einer Straße abgestellten PKW geschaukelt. Als der türkische Besitzer des Fahrzeugs aus dem Haus kam und sie aufforderte, dies zu unterlassen, entwickelte sich ein Streitgespräch. Weitere Anwohner traten auf die Straße und auch die Fußballfans erhielten Zulauf. Es wurden Feuerwerkskörper angezündet und in die Richtung der Anwohner geworfen. Anschließend schlugen die Fans mit Holzlatten und Schlagstöcken auf die sechs Männer ein. Diese erlitten Prellungen, Schürfwunden und Hämatome. Nachdem die Anwohner in das Gebäude geflüchtet waren, konnten sie nur mit Mühe ein Eindringen der Angreifer verhindern. Diese zogen sich erst zurück, als die Polizei eintraf. Die Beamten konnten noch ungefähr 40 der flüchtenden Angreifer kontrollieren. 16 Personen im Alter von 16 bis 30 Jahren wurden bereits als Tatverdächtige ermittelt. Einen rassistischen Hintergrund bestätigte die Polizei bisher nicht. Sie ermittelt wegen Verdachts des schweren Landfriedensbruchs gegen eine der »Szene E« zugerechnete Personengruppe. Am 25. Mai überfielen drei etwa 20jährige Männer einen 61jährigen Äthiopier in der Nähe des Busbahnhofs im Zentrum Reutlingens (Baden-Würt­tem­berg). Unvermittelt schlug einer der Angreifer dem Mann mit der Faust ins Gesicht. Dieser musste zur Behandlung in eine Klinik. Die Männer trugen Bomberjacken und hatten kahl rasierte Glatzen. Einen fremdenfeindlichen Hintergrund schließt die Polizei nicht aus.

nt