Chávez steht dir bei

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Oberst Hugo Chávez kann sich einen weiteren Orden an die Brust heften. Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad verlieh seinem venezolanischen Amtskollegen, dem »Waffenbruder«, der »Quelle einer progressiven und revolutionären Strömung in Südamerika«, die Hohe Medaille der Islamischen Republik. Dafür pries Chávez die »Weisheit und Stärke« Ahmadinejads, dem er »jederzeit und unter allen Bedingungen beistehen« werde.

Das Treffen war der propagandistische Höhepunkt einer erfolgreichen Einkaufs- und Geschäftsreise des venezolanischen Präsidenten. In Russland erwarb er Kampfflugzeuge und andere Waffensysteme, und da die 100 000 bereits zuvor bestellten Kalaschnikows möglicherweise nicht ausreichen, möchte er das beliebte Sturmgewehr in Lizenz produzieren. Bedeutsamer sind jedoch die Verträge über die Zusammenarbeit im Energiesektor, die westliche Konzerne aus einem Teil des südamerikanischen Marktes verdrängen könnten. Bei der Erschließung der venezolanischen Erdgasvorräte wird zukünftig der russische Konzern Gazprom helfen, der sich möglicherweise auch am Bau einer Pipeline nach Argentinien beteiligt. Iranische Firmen haben bereits eine Milliarde Dollar in Venezuela investiert, acht weitere Milliarden sollen nach Angaben des Industrieministeriums in den nächsten Jahren folgen.

jörn schulz