»Trinken und rauchen ist ganz normal«

small talk

Beim FC Bayern München reinzukommen, ist nicht leicht. Rausfliegen hingegen kann sehr schnell gehen. Diese Erfahr­ung musste vor einigen Jahren auch Mario Basler machen.

Sie wurden beim FC Bayern recht unfreundlich abserviert, ähnlich erging es Giovane Elber oder Stefan Effenberg. Nun wurde Felix Magath entlassen, obwohl er zwei Jahre lang sehr erfolgreich war. Ist das die Art des FC Bayern?

Quatsch! Der FC Bayern ist ein hervorragend geführter Verein, die haben bestimmt nicht zu schnell reagiert. Sie haben den Erfolg in Gefahr gesehen. Das ist überall so. Das schwächste Glied ist der Trainer, und deswegen ist es dann meistens immer der Trainer, der gehen muss.

Ottmar Hitzfeld wurde vor zwei Jahren vor die Tür gesetzt, jetzt ist er zurückgekehrt. Würden Sie kommen, wenn der FC Bayern Sie rufen würde?

Diese Frage stellt sich im Moment nicht. Aber es wäre für jeden eine Ehre, beim FC Bayern Trainer zu sein, ist doch klar. Und jeder, der was anderes behauptet, der lügt.

Lernt man auf dem Trainer-Lehrgang des DFB, den Sie derzeit besuchen, mit den Unwägbarkeiten des Berufs umzugehen?

Das sind sicher Dinge, die da irgendwann kommen werden. Aber wir sind erst seit einer Woche dabei und noch nicht so weit.

Typen wie Sie gibt es im Profifußball nicht mehr, die Spieler scheinen alle stromlinienförmiger.

Wenn es keinen mehr gibt, der mal ausschert, ist das für euch Journalisten ein Problem, mal ein reizvolles Interview zu kriegen. Aber die Vereine können damit sehr gut leben.

Und Sie, finden Sie das nicht auch langweilig?

Mir ist das völlig wurscht.

Würden Sie Ihren Spielern erlauben, Bier zu trinken und zu rauchen, wie Sie das einst als Spieler getan haben?

Jeder muss selbst entscheiden, was er macht. Es ist ja nicht nur der Mario Basler, der wo Bier trinkt und raucht, das ist ein ganz normaler Vorgang. Mehr als die Hälfte der Bundesliga-Spieler macht das. Die Trainer sehen das zwar nicht gerne, aber sie können das nicht einfach verbieten.

Sie sind Präsident des pfälzischen Amateurvereins ATSV Wattenheim. Werden Sie dieses Amt nach Ihrer Trainerausbildung weiter ausüben?

Des werde ich bleiben, jawohl!

Dem damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker sind Sie einmal in Badelatschen entgegengetreten. Achten Sie als Vereinspräsident stärker auf Etikette?

Wo bin ich denn in Badelatschen …

… 1994, nach dem DFB-Pokalfinale.

Ach, das ist 120 Jahre her, und Sie kommen mit Fragen, die 120 Jahre her sind. Die interessieren niemanden mehr!

interview: deniz yücel