Deutsches Haus

Am Morgen des 25. Februar skandierten zwei 20- und 21jährige Männer im Berliner Stadtteil Marzahn-Hellersdorf »Heil Hitler« und »Judenschweine«. Dabei bewarfen sie parkende Autos mit Steinen. Sie wurden festgenommen. An einer Realschule in Berlin-Reinickendorf entdeckten am selben Wochenende Polizisten an der Fassade ein Hakenkreuz und die Worte »Sieg Heil«. In Heinersdorf (Brandenburg) nahm die Polizei am 23. Februar einen 28jährigen fest, der am 15. Februar einen Molotowcocktail auf das von einem Deutschen türkischer Abstammung betriebene Eiscafé geworfen haben soll. Dabei war es zu Brandspuren und Verrußungen an der Fassade gekommen. Die Polizei geht von einem fremdenfeindlichen Hintergrund der Tat aus. Der in Heinersdorf lebende Verdächtige sei bereits wegen Propagandadelikten bekannt, berichtete die Onlineausgabe des Tagesspiegel. Zudem sei ein 22jähriger mutmaßlicher Mittäter ermittelt worden, der den Brandsatz mit hergestellt haben, an dem Anschlag aber nicht beteiligt gewesen sein soll. In Krefeld (Nordrhein-Westfalen) griffen am 22. Februar ein 21jähriger Mann und seine 18jährige Begleiterin einen Schwarzafrikaner an und verletzten ihn schwer. Wie die Onlineausgabe der Rheinischen Post berichtet, beleidigte der 21jährige den Mann an einer Straßenbahnhaltestelle mit ausländerfeindlichen Parolen. In der Straßenbahn stellte dieser den jungen Mann zur Rede. Daraufhin schlug die 18jährige mit einer Flasche auf den Schwarz­afri­kaner ein. Zeugen in der Straßenbahn riefen die Polizei, der Angegriffene wurde ins Krankenhaus gebracht. Nach Angaben des ermittelnden Staatsschutzes gehören die beiden Angreifer dem rechtsextremen Milieu an und hatten an einer Demonstration der NPD am 13. Februar in Krefeld teilgenommen. Gegen die beiden wird wegen Beleidigung und gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Mitarbeiter des Gartenamtes in Schlangen (Nordrhein-Westfalen) entdeckten am 22. Februar auf dem jüdischen Friedhof zwei Hakenkreuze, die auf die Grabsteine aufgemalt waren. Der Polizeiliche Staatsschutz Bielefeld und die Staatsanwaltschaft Detmold vermuten, dass die Grabsteine bereits in der Nacht vom 2. auf den 3. Februar von drei Männern beschmiert worden seien, die kurz zuvor bereits die Fassade einer Schule in Schlangen mit antisemitischen Sprüchen und eine Kirche mit dem Schriftzug »Odin statt Jesus« beschmiert haben sollen. In Sachsen-Anhalt ist die Zahl rechtsextremer und fremdenfeindlicher Gewalttaten im Jahr 2006 gestiegen. Die »Mobile Beratung für Opfer rechter Gewalt« registrierte 145 Gewalttaten. Das sind 31 mehr als im Vorjahr. Von diesen Taten seien 37 Prozent rassistisch motiviert gewesen, sagte der Leiter der Beratungsstelle, Torsten Hahnel. Das Innenministerium von Sachsen-Anhalt registrierte dagegen 122 rechtsextreme Gewalttaten, davon 46 fremdenfeindliche und anti­se­mi­tische.

jb