Der perfekte Filmriss

Arbeit war gestern. Erobern Sie sich Ihr Wochenende zurück, indem Sie sich das Hirn wegsaufen! Eine Gebrauchsanleitung für einen mehrtägigen Totalabsturz von Frank Kelly Rich

Früher war das Wochenende das unantastbare Territorium der ar­bei­tenden Klasse. Jede Sekunde zwischen Freitagnachmittag und Mon­tagmorgen war heilig. Der schwer schuftende Mann konnte die Ärmel herunterrollen, die Füße hochlegen und eine wohlverdiente Ruhe­pau­se einlegen, ehe er wieder beim Boss antanzen musste.

Doch das war, bevor Mobiltelefone, Pager und E-Mails unser Le­ben verseucht haben und die Grenze zwischen Arbeit und alkohol­getränktem Ausspannen verschwimmen ließen. Heutzutage sind wir stolz, die Stimme unseres Herrn in der Tasche zu tragen, und befinden uns nur eine Kurzwahltaste von dem Joch entfernt, von dem wir uns am Wo­chenende mit Hilfe des Alkohols zu befreien versuchen.

Das Wochenende ist zu einem kümmerlichen Pflänzchen im Schat­ten des übermächtigen Arbeitsbaums verkommen. Vergeblich recken sich die dürstenden Wurzeln des zarten Pflänzchens nach den Leben spendenden Säften aus Hopfen, Malz und Traube, während ihm das mörderische Blätterdach oben die letzten Sonnenstrahlen raubt.

Und wenn Sie eines düsteren Sonntagmorgens das Telefon aus Ih­ren Träumen (natürlich träumen Sie nur noch von Ihrem Job) reißt, Ihr Boss Sie mit immer perfideren Anweisungen peinigt und Ihnen ungerührt mitteilt, dass man Sie das dritte Wochenende in Folge an Ih­rem Arbeitsplatz erwartet – dann dämmert Ihnen plötzlich, dass Ihr Wochenende nicht einmal mehr ein armes, aber selbständiges Pflänz­chen ist, sondern lediglich ein Fortsatz des Arbeitsbaumes. Ihnen wird klar, dass die heroischen Taten unserer Vorfahren vergeblich waren und Sie wieder in Leibeigenschaft gefangen sind.

Das ist exakt der Grund, weshalb der Filmriss am Wochenende von so existenzieller Bedeutung ist. Vom Alkohol beflügelt können Sie ein herrliches Freudenfeuer entfachen, in dessen lodernden Flammen Sie das entwürdigende Joch zu Asche verbrennen können, mit der Sie dann die Grenzen, die so unbarmherzig verschoben wur­den, neu markieren können.

Sie sollten sich eines vor Augen führen: »Das Wochenende gehört mir. Ich habe es mir von niemandem geborgt. Und um zu beweisen, dass es mir gehört, werde ich es verschwenden.«

Drei Grundregeln

1. Der Filmriss muss in dem Augenblick einsetzen, in dem Sie am Frei­tag Ihren Arbeitsplatz verlassen, und bis in die frühen Morgen­stunden des Montags anhalten.

2. Solange Sie bei Bewusstsein sind, sollte sich stets ein alkoholisches Getränk in Reichweite befinden.

3. Es ist absolut erforderlich, dass Sie mindestens achtzig Prozent des Wo­chen­en­des vergessen. Und trauern Sie nicht um all die kostbareren Er­innerungen. Wenn Ihre Freunde Ihnen alles erzählen, werden Sie sich sofort wieder betrinken, um alles wieder vergessen zu können.

Planen Sie Ihr Wochenende. Mancher Filmriss am Wochenende bedarf keiner Planung. Er passiert einfach. Freitagnachmittag in einer Bar aufzukreuzen, sichert Ihnen einen Platz auf dem Filmrissfestival. Ist das nicht aufregend? Da sitzen Sie, Sie denken, Sie machen einen kleinen Spaziergang, während Sie in Wirklichkeit die ersten Schritte einer abenteuerlichen Reise nach Afrika oder Alaska unternehmen.

Tatsächlich wird Sie Ihr Ausflug aller Wahrscheinlichkeit nach nicht weiter als bis zum nächsten Getränkemarkt führen. Was für eine Schnaps­idee auch, da geht man mal kurz auf ein Gläschen raus und landet in einem Iglu, wo man mit einer Bande Eskimos Brüderschaft trinkt.

Deshalb ist sorgfältige Planung unumgänglich. Wie jeder große Aben­teurer weiß, ist die Vorbereitung der entscheidende Teil einer ­er­folgreichen Expedition. Glauben Sie wirklich, Admiral Peary habe sich nicht ein Schlittenhund-Eintopf-Rezept überlegt, ehe er die leckeren Bestien gen Nordpol gepeitscht hat?

Stehen Sie auf, bevor Sie untergehen. Es existieren einige gute Bücher, mit denen Sie sich auf die hemmungs­lose Ausschweifung vorbereiten können. Besonders zu empfehlen sind: »Der Feuerkopf« von J. P. Donleavy, »Angst und Schrecken in Las Vegas« von Hunter S. Thompson und »Fiesta« von Ernest Hemingway.

Wenn Sie kein Bücherwurm sind, schauen Sie sich einen dieser Filme an: »Zwei Freunde am Rande des Wahnsinns«, »Barfly« oder »Wer hat Angst vor Virginia Woolf?« Wenn es sein muss, können Sie sich auch »Leaving Las Vegas« angucken, aber schalten Sie ab, bevor Nicholas Cage »Ich bin eine Kaktusfeige« stöhnt.

Checken Sie Ihr lokales Anzeigenblatt nach Happy-Hour-Spe­ci­als und planen Sie Ihre Kneipentour entsprechend. Nehmen Sie notfalls einen Spickzettel mit. Sollten Sie es noch nicht wissen, finden Sie heraus, welche Bars bereits am Vormittag geöffnet haben. Manche bie­ten ab sechs Uhr morgens ganz hervorragende Frühaufsteher-Spe­cials an.

Richten Sie Kontrollpunkte ein. Als die Truppen am Omaha Beach gelandet sind, haben sie auch nicht gefragt: »Wo fährt denn der Zwölf-Uhr-Bus nach Berlin ab?« Auf dem Weg dahin mussten sie jede Menge Zwischenstationen einlegen, und das sollten Sie auch tun.

Planen Sie mindestens ein Großereignis pro Abend ein. Treffen Sie sich mit Ihren Kumpels zur Happy Hour am Freitag. Versprechen Sie einer Ihrer Künstlerfreundinnen, dass Sie am Samstagnachmittag zu ihrer Vernissage kommen werden, laden Sie sich zu einem weinseligen Din­ner für den Abend ein und schwören Sie einem alten Freund, dass Sie am Sonntag das Konzert seiner Band besuchen werden. Sagen Sie Ihr Kommen so enthusiastisch und herzerwärmend zu, dass die schieren Schuldgefühle Sie zwingen werden, auch tatsächlich zu erscheinen.

Legen Sie Vorräte an. Die Herbeiführung eines Filmrisses ist ein durch und durch gesellschaftliches Ereignis, das sich im Wesentlichen in Bars und Kneipen abspielt, so dass Sie nicht die für einen wochenlangen Exzess notwendigen ganz großen Alkoholvorräte brauchen.

Tatsächlich kann – ich wage es kaum auszusprechen – zu viel Alkohol im Hause Ihrem Vor­haben sogar schaden. Natürlich brauchen Sie genug, um sich über die dunklen Stunden hinwegzutrösten, in denen die Bars geschlossen haben, aber wenn Sie sich zu viel zu Hause bereitstellen, könnten Sie das Interesse verlieren, das Haus zu verlassen und neue Abenteuer außerhalb Ihrer vier Wände zu suchen.

Kleiden Sie sich dem Anlass entsprechend. Shorts, Flip-Flops und ein ärmelloses T-Shirt mit der Aufschrift »I Lost my Ass in Vegas« mögen Ihren Vorstellungen von Be­quem­lich­keit, wenn nicht sogar Prêt-à-porter-Mode entsprechen. Bei einem Bar­kee­per gehen bei solch einem Anblick allerdings alle Alarmlampen an. So unfair es klingen mag, aber ein angemessen gekleideter Trinker kann eine deutlich zuvorkommendere Bedienung erwarten als ein ­Le­­­bowski-Klon, der aussieht, als käme er gerade vom Hallen-Moto­cross.

Filmriss-Chronologie: Tag 1, Freitag

Der logische Ausgangspunkt Ihrer abenteuerlichen Expedition ist der freundliche Hafen in der Nachbarschaft zur Happy Hour. Nicht nur sind die Drinks preisgünstig, er ist auch ein fruchtbarer Boden für die Re­krutierung von Soldaten, die für Ihre Sache kämpfen.

Im Gegensatz zu exzessiven Sauftouren ist der wochenendliche Film­riss ausgezeichnet geeignet, Gefolgschaften anzuziehen. Wäh­rend eine Solo-Tour dazu führen kann, dass die natürlichen Grenzen überschätzt werden, kann die Paarbildung oder die Kon­stitution einer Grup­pe Gleichgesinnter unabweisbare Vorteile zeitigen. Man kann sich ge­gen­seitig so ermutigen, aufputschen und im Ernstfall auch gewaltsam nötigen, dass gemeinsam bis dato nicht für mögliche gehaltene, schwindelerregende Höhen feuchtfröhlicher Seligkeit erklommen werden.

Bitten Sie einen Freund, Sie auf einen vielleicht wochenlangen ­Ex­zess mit offenem Ende zu begleiten, und er wird Sie anschauen, als woll­ten Sie ihn ohne Rückfahrkarte in die Hölle entführen.

Ein ­kal­kuliertes Filmrisswochenende hingegen, das aufgrund seines klaren Zeit­limits eine hohe Überlebenswahrscheinlichkeit ga­ran­tiert, bedarf sehr viel geringerer Überredungskünste. Wenn es derer überhaupt bedarf. Laden Sie Ihren Freund zu all Ihren Wo­chen­end­vor­haben ein, und er wird vielleicht nicht einmal merken, dass er sich auf einer Sauf­tour befindet, bis er sich am Montagmorgen krank­meldet.

Sollten Sie allerdings Schwierigkeiten haben, eine geeignete Gefolg­schaft zu versammeln, zögern Sie nicht, alle zur Verfügung stehenden Tricks anzuwenden und falls nötig auch erbarmungslos zu lügen und zu betrügen. Gegen Mitternacht sollten Sie in diesem Fall einen geeigneten Kandidaten beiseitenehmen und ihm eröffnen, dass Sie gerade Schreckliches durchmachen. Erzählen Sie ihm, Ihre geliebte Frau sei gestorben, Sie hätten heute Nachmittag erfahren, dass Sie Kehlkopf­krebs haben oder dass Ihre Lebensabschnittsgefährtin eine Affäre mit jemandem angefangen habe, den Ihr Gefolgsmann in spe verabscheut. Geben Sie sich tapfer, aber selbstmordgefährdet. Starren Sie bedeutungsschwanger ins Nichts, als suchten Sie dort nach der Brücke, von der Sie sich stürzen können.

Wenn er auch nur einen Funken Sympathie für Sie hegt, wird er Ihnen Gesellschaft leisten. Eventuell spendiert er Ihnen sogar den ein oder anderen Drink, um Sie aufzumuntern, insbesondere wenn es Ih­nen gelingt, den Eindruck zu vermitteln, dass der Alkohol gegenwärtig das einzige Bindemittel ist, das Ihr zerschlissenes Ich zusammenhält und daran hindert, sich kopfüber in Depression und Verdammnis zu stürzen.

Ein Dialog mit dem Kandidaten könnte so ablaufen:

Sie: »Ich muss das loswerden. Ich muss mit jemandem darüber reden. Es zerreißt mir das Herz.«

Kandidat: »Was denn, Mann?«

Sie: »Na ja, es ist nur (an dieser Stelle wirkt ein wohl platziertes Schluch­zen Wunder) … Als Christine herausgefunden hat, dass ich tödlichen Kniekrebs habe, hat sie mich verlassen.«

Kandidat: »Oh, Scheiße!«

Sie: »Schlimmer! Sie ist zu deiner gottverdammten Chefin ge­zo­gen.«

Kandidat: »Was? Die alte Schnalle. Die ist doch mindestens sechzig.«

Sie: »Was glaubst du, wie ich mich fühle? Die Frau meines Lebens ver­lässt mich für eine sechzig Jahre alte Frau! Bloß weil ich tödlichen Ellbogenkrebs habe.«

Kandidat: »Ellbogen?«

Sie: »Er streut unglaublich.«

Kandidat: »Oh, Scheiße!«

Sie: »Ich weiß nicht, was ich machen soll. (Werfen Sie einen langen Blick auf die Brücke in der Ferne.) Ich könnte, ich kann genauso gut … (Legen Sie hier eine kleine Pause ein und lachen Sie selbstmörderisch auf.) Hey, mach dir um mich keine Sorgen, Alter. Solange ich meinen alten Kumpel Jackie D. habe, werde ich schon nicht … «

Kandidat: »Komm, Alter, nimm’s nicht so tragisch, kann ich dir einen … «

Sie: »Doppelten Jack, ohne Eis. Eis ist Gift für meinen Halskrebs.«

Kandidat: »Halskrebs? Oh, Scheiße!«

Nun, auch wenn das alles krass, ja sogar grausam klingen mag, glauben Sie mir, eines Tages wird Ihr Freund es Ihnen danken. Denn tief in seinem Innern will er das Wo­chen­ende mit Ihnen durchsaufen. Das wollen wir doch alle. Alles, was wir brauchen, ist ein anständiger Vor­wand, um den kläglichen Ver­pflich­tungen und Vorhaben zu entkommen, die einem normalerweise das Wo­chenende ruinieren. Wir brau­chen diesen Imperativ, der uns sagt: »Ich muss einfach mit ihm trinken, der Mann steht kurz vor dem Selbst­mord! So schnell, wie sich sein Krebs ausbreitet, macht er es nicht einmal mehr bis zur Schei­dung. Wä­re es einer deiner Freunde, würdest du nicht auch mit ihm in den Irish Pub gehen, wo in genau fünfzehn Mi­nu­ten die Alle-Whiskys-für-zwei-Flocken-Happy-Late-Night-Hour beginnt?«

Irgendwann im Verlauf des Wochenendes wird Ihre Geschichte als bombastische Lüge entlarvt werden. Aber wenn Ihr übel hintergangener Freund aufhört, Sie anzuschreien, weil Sie ihn zum Saufen verleitet haben, während er dachte, er rette Ihnen das Leben, dann legen Sie ihm die Hand auf die Schulter, schauen ihm tief in die Augen und sagen: »Vielleicht, mein Lieber, habe ich ja auch mein Wochenende geopfert, um dein Leben zu retten. Denk mal drüber nach.« Warten Sie nicht ab, bis er das verdaut hat oder Ihnen dankt. Gehen Sie einfach. Schnell.

Ob Ihre Rekrutierungsbemühungen nun von Erfolg gekrönt sind oder nicht, der Freitagabend wird sich wahrscheinlich genau so entwickeln wie alle anderen Freitag­abende auch. Im Grunde ist es nur eine Aufwärmrunde. Sie hätten sich doch so oder so besoffen. Das wahre Abenteuer beginnt, wenn Sie aufwachen.

Tag 2, Samstag

Wenn man den Freitagabend mit der hurrapatriotischen Parade vor jubelnden Massen auf dem Weg zur Front vergleicht, so entspricht der Samstagmorgen der Ankunft an der Front unter massivem, gedärm­auswei­dendem Artilleriebeschuss.

Ihr erster Gedanke ist vielleicht, sich so tief wie möglich in den Schüt­zengraben zu verkriechen oder vielleicht sogar zu versuchen, sich an ein Plätzchen zurückzuziehen, wo man es nicht so darauf abge­sehen hat, Sie umzubringen. Jedoch, mein werter Freund, so werden weder Kriege gewonnen noch Gedächtnisse verloren.

Samstagmorgen, das ist der erste große Test des Wochenendes, wo die schwächeren Trinker erschöpft am Wegesrand schlapp­machen. Aber nicht Sie. Sie haben klug vorausgeplant und den Treibstoff bereitgestellt, mit dem Sie Ihre Motivation beflügeln. Ich spreche natürlich von der Trinker-Revitalisierungsausrüstung.

Trinker-Revitalisierungsausrüstung:

– Ein fertig gemixter Eimer Bloody Bull

– Zwei große Flaschen Gatorade

– Multivitamintabletten

– Ein Telefon

Wenn Sie einen Mordskater haben, kann der schiere Versuch, einen Wieder­bele­bungs­trunk zu mixen, zur herkulischen Herausforderung werden. Allein schon der Blick auf die Wodkaflasche kann Brechreiz hervorrufen. Umgehen Sie diese Hindernisse jedoch einfach, indem Sie, bevor Sie am Freitagmorgen zur Arbeit gehen, einen Eimer Bloody Bull vorbereiten und kalt stellen. Ein Bloody Bull ist nichts weiter als eine Bloody Mary (je schärfer, desto besser), die Sie mit einem Liter Rinderbrühe aufmotzen. Wenn Sie es sich wirklich einfach machen wol­len, dann stellen Sie sich eine Thermosflasche des Gebräus am Frei­tagabend auf den Nachttisch. Das wird Ihnen die unangenehme Peinlichkeit ersparen, in die Küche zu kriechen, um Ihre Medizin einzunehmen.

Je nachdem, wie fröhlich Sie an die Front marschiert sind, werden Sie den ersten Schluck hinunterwürgen müssen. Aber haben Sie Ver­trau­en und denken Sie stets daran: Wo noch Alkohol ist, ist noch Hoff­nung.

Nachdem Sie den Inhalt der Thermosflasche Ihrem Kreislauf zu­geführt haben und der Bulle die Kopfschmerzen vertrieben hat, ­müs­sen Sie sich erheben und Ihrem Kör­per die Vitamine, Mineralien und Flüs­sigkeiten zurückgeben, die die ver­gan­gene Nacht heraus­ge­schwemmt hat.

Schlucken Sie Ihre Multi­vita­min­tab­let­ten und spülen Sie mit Gato­ra­de nach. Sie werden feststellen, das flutscht besser als Wasser oder ir­gend­welche süßen oder kohlensäurehaltigen Getränke.

Nachdem Sie Ihre Bedürfnisse gestillt haben, müssen Sie sich der oft vernachlässigten Begleiterscheinung ­ei­nes Katers widmen: den Schuld­ge­füh­len.

Es ist leider wahr. Irgendwann hat ein verklemmter Fritze entschieden, dass gezieltes Wir­kungs­trinken ein schlimmes Vergehen darstellt. Und was noch schlim­mer ist: Irgendwie hat der Kerl es geschafft, eine Masse anderer ver­klemmter Spießer zu überzeugen, und deshalb schaut unsere selbst­gerechte Gesellschaft auf harte Trinker herab. Was dazu führt, dass die meisten Schnapsnasen bewusst oder unbewusst Schuldgefühle entwickeln.

Aber ich stehe hier, um Ihnen ein für alle Mal ins Gewissen zu reden: Sie brauchen sich nicht zu schämen! Mit Ausnahme des einen Mals, als Sie sich halbnackt auf der Motorhaube des Cabrios Ihres Freundes geräkelt und der alten Dame zugerufen haben: »Ich habe alle Ihre Katzen gevögelt, Sie alte Hexe!« Dafür sollten Sie sich wirklich schämen.

Aber abgesehen von diesem einen Augenblick würdelosen Beneh­mens, den wir auch nie wieder erwähnen wollen, ist es keineswegs so, dass der Alkohol Sie in eine miese Ratte verwandelt. Im Gegenteil, Sie sind Teil einer alten und ehrwürdigen Tradition, die bis zum Anbeginn der Menschheit zurückreicht. Vergegenwärtigen Sie sich, dass die überwältigende Mehrheit der Männer und Frauen, die wahrhaft Ge­schichte geschrieben haben, jene Säulen also, auf denen jede große Gesellschaft gründet, bis zum Abwinken gefeiert und gebechert hat. Sie folgen also nicht dem Beispiel der Räudigsten und Schwächs­ten, sondern treten in die Fußstapfen der Klügsten und Besten.

Hier ein Beispiel:

Sie: »Aufwachen, Alter! Ich muss dir was erzählen.«

Ihr Freund (der in fötaler Haltung vor dem Klo kauert): »Figgich.«

Sie: »Wie bitte? Irgendwie klang das wie ›Fick dich!‹«

Ihr Freund: »Figgich.«

Sie: »Was? Hör zu! Ich wollte dir nur sagen, dass du dich nicht schämen musst, weil du dich ins Koma gesoffen hast! Alle großen Män­ner der Geschichte waren Komatrinker. Ich habe mal gelesen, dass George Washington und Ben Franklin steif wie die Nattern in einer Kutsche herumgebrettert sind und alte Damen mit üblen Sprüchen über Kat­zen verschreckt haben.«

Ihr Freund: »Ichrinichum.«

Sie: »Das klang fast, als hättest du ›Ich bring dich um‹ gesagt. Aber egal, Alter. Du warst wirklich gut gestern Abend. Erinnerst du dich, wie du die Braut vollgekotzt hast, während du versucht hast, ihr auf die Schulter zu klettern? Das war so erhaben!«

Ihr Freund: »Ichrinichum … «

Ich bin mir bewusst, dass es da draußen einige von Ihnen gibt, die glau­ben, es bedürfe keiner besonderen Mixturen, Psychospielchen oder Motivationsreden, um einen Kater zu bewältigen. Himmel, Sie haben unzählige Morgen danach mit nichts als ein paar Kippen und einem Eimer vergossener Tränen überstanden.

Doch machen Sie sich eines klar: Sie müssen die Bestie nicht nur überleben, sondern kaltblütig erlegen, denn Sie haben noch zwei harte Tage und Nächte erbarmungslosen Zechens und verzweifelten Schul­ter­kletterns vor sich. Sie können sich den Luxus nicht leisten, Ihren Plüschbären zu umarmen und sich im Fernsehen die Qualifikation zur Curling-Europameisterschaft anzusehen. Sie müssen sich zusammenreißen, sammeln und zurück an die Front marschieren und sich an George und Ben ein Beispiel nehmen.

Bereit für neue Unternehmungen? Gut, denn Samstag ist Aben­teu­er­tag. Welche Art Abenteuer Sie erleben, liegt ganz allein an Ihnen und eventuell Ihrem Freund, der gerade aus dem Badezimmer taumelt und Ihren Duschkopf wie einen Baseballschläger über dem Kopf schwingt.

Ein kurzes Wort zu Mobiltelefonen. Sie eignen sich vorzüglich dazu, Taxis zu rufen, die Truppen zusammenzutrommeln, im Suff Verflossene daran zu erinnern, warum sie Sie verlassen hat, und um die Bullen zu rufen, wenn ein Irrer mit einem Duschkopf in der Hand Sie die Straße hinunterjagt. Aber merken Sie sich: Mobiltelefone sind eines der Übel, die Sie auszurotten versuchen. Also krabbeln Sie zur nächsten Grünfläche und vergraben Sie Ihr Handy dort.

Ihrem Abenteuer einen passenden Namen geben: Die Suff-Safari. Verbringen Sie den Nachmittag und Abend mit dem Versuch, so viele Bars wie möglich zu erforschen. Ein schicker Tropenhelm wird Ihnen den Respekt der Eingeborenen sichern.

Der Rattenfänger von Hameln. Versuchen Sie, so viele Freunde wie möglich zusammenzutrommeln. Ver­sammeln Sie Ihre Truppen in einer Bar und belagern Sie gnadenlos den Tresen, während Sie insgeheim Ihre persönliche Fehde mit den Deckeln Ihrer Freunde austragen.

Der Bukowski. Machen Sie einen Ausflug in die Gosse Ihrer Heimatstadt. Wagen Sie sich in die verkommenen Spelunken, klettern Sie auf schmierige Bar­hocker und halten Sie einen Plausch mit den lokalen Schnapsdrosseln. Dabei können Sie durchaus etwas lernen, und sei es nur, wie man einer Konversation mit einem Betrunkenen entgeht, der ständig fragt, wie man früher gevögelt hat.

Die Zapfhahnparade. Suchen Sie die Bar mit den meisten Biersorten auf und probieren Sie alle. Nehmen Sie Ihre Freunde mit. Eine Wette unter Freunden (über die gesamte Zeche beispielsweise) erhöht das Vergnügen.

Die potemkinsche Künstlerkarriere. Reden Sie sich ein, dass dies viel mehr ist als nur eine dreitägige Sauf­tour – nämlich nichts weniger als der Start in ein neues Leben. Erzäh­len Sie jedem, der es hören will, dass Sie Ihren Job aufgeben, Ihr Bank­konto auflösen und Ihren lang gehegten Traum wahrmachen, als Künst­ler nach Paris zu ziehen. Natürlich werden Sie aller Voraussicht nach am Montagmorgen statt auf ein französisches Model wieder auf eine Tabellenkalkulation starren, aber immerhin brauchen Sie sich für drei kostbare und herrliche Tage nicht wie ein mutloser Verlierer fühlen, der keine Chance hat, jemals im Leben Sex mit einem französischen Model zu haben.

Durchs Alphabet trinken. Nehmen Sie einen soliden, altmodischen Cocktailführer mit in eine gut ausgestattete Bar und versuchen Sie, sich durchs Alphabet zu trinken, das heißt einen Cocktail pro Buchstabe zu bestellen. Auf Ihrem Weg durchs Alphabet werden Sie wahrscheinlich ein paar neue Freunde kennenlernen. Und nur Mut, Barkeeper lieben es geradezu, wenn man ihnen ihre professionelle Inkompetenz unter die Nase reibt, indem man ihnen Rezepte aus einem Buch diktiert, das aus dem Jahr stammt, als der Applejack Posset Flip der absolute Hit war.

Tag 3, Sonntag

Mann, Sie haben es geschafft. Wie geht’s, alter Knabe? Wie, was soll das? Ich hätte schwören können, Sie hätten gerade gesagt, Sie wollten einen Duschkopf nehmen und … Ach egal, am besten, Sie legen sich nochmal hin und versuchen, nächstes Mal beim Aufwachen bessere Laune zu haben.

Sie werden schlafen wollen. Zwei Tage verschärften Zechens haben ihren Tribut gefordert, und für die letzte Etappe werden Sie noch einmal all Ihre Energie aufzuwenden müssen.

Wenn Sie also schließlich aufwachen, werden Sie Ihren Kater weniger verheerend finden als die letzten? Warum? Nun, weil Sie sich einen permanenten Hirnschaden zugezogen haben.

Keine Angst, war nur Spaß. Der wahre Grund ist, dass Fitzgeralds Fuge eingesetzt hat.

Fitzgeralds Fuge. Benannt nach dem ebenso brillanten wie permanent angesäuselten F. Scott Fitzgerald. Sie werden sich ein bisschen taub, vielleicht sogar etwas schwindelig fühlen. Das liegt daran, dass Ihr Körper sich an den konstanten Alkoholpegel in Ihrem Blutkreislauf gewöhnt hat. Für Ih­ren Körper sieht es so aus, als würden Sie Ihren Kopf zu nichts weiter gebrauchen können als zur Beantwortung der intellektuell sehr heraus­fordernden Frage, ob Ihre Wohnungstür sich wie von Zauber­hand öff­net, wenn Sie fünfmal den Schlüssel fallen lassen, weshalb Ihr Gehirn bis auf weiteres auf Stand-by schaltet.

Nichts wird Sie groß kümmern. Alles wird Ihnen ziemlich dämlich vorkommen, und Sie werden grundlos in lautes Gelächter ausbrechen. Sie fühlen sich, als würden Sie durch dichten Nebel gleiten, milde ­amü­siert von den gespensterhaften Schatten, die an Ihnen vorbeiziehen. Was in Ordnung ist, solange es sich bei diesen Schatten nicht um Kraft­fahrzeuge handelt.

Doch Vorsicht. Auch wenn der Sonntag Ihnen verglichen mit Frei­tag und Samstag wie eine leichte Übung vorkommt, so steht Ihnen die gefährlichste Prüfung noch bevor. Sie wird härter sein als der Griff des Rausschmeißers und verführerischer als das nächstbeste Karaoke-Mikro­fon. Sie werden sich mächtig ins Zeug legen und unbeirrt an der betörenden Sirene vorbeirudern müssen, die versuchen wird, Sie in die Untiefen der Behaglichkeit zu locken.

Ich spreche natürlich von der lebenslangen Konditionierung, der Sonntag sei nicht der Tag, an dem man es krachen lassen darf.

Von dem Augenblick an, an dem wir gelernt haben, einen Tag vom anderen zu unterscheiden, wurde uns eingebläut, den Sonntag als den Tag der Ruhe und Erholung zu betrachten, den Tag, an dem wir Gott loben und preisen sollen; die Pufferzone zwischen dem sams­täglichen Gelage und der Tretmühle, der Tag, an dem man seine Wun­den lecken kann, damit man am Montag wieder mit strahlendem ­Lächeln und vol­ler Selbstbewusstsein so tun kann, als verrichte man im Kopier­raum eine Tätigkeit, die wenigstens entfernt an einen Job erinnert.

Diesen Versuchen der Gehirnwäsche gilt es mit aller Macht zu widerstehen. Es handelt sich hier um eine verlockende Falle und fürchterliche Lüge. Denn es ist nun mal so, dass sich der Sonntag ganz vorzüglich dazu eignet, dass man sich die Kante gibt. Zum Ersten: Gott selbst feiert, bis die Schwarte kracht. Als Jesus mit seinem Stecken auf die Wasserschläuche einschlug, hat sein alter Herr ihn keinen billigen Grape­fruitsaft hervorzaubern lassen. Nein, er gab ihm die Macht, Wein zu schaffen, und ich wette, es war ein exzellenter Jahrgang. Und wis­sen Sie, warum er das getan hat? Weil er will, dass wir feiern, bis der Onkel Doktor kommt.

Und zum Zweiten: Am Sonntag weinen die ganzen Möch­te­gern­säufer zu Hause ihre Plüschtiere voll, also müssen Sie an der Bar nicht anstehen. Und schließlich ist fast überall den ganzen Sonntagabend über Happy Hour.

Ein Platz an der Sonne. Es gibt eigentlich nichts Schöneres, als an einem Sonntagnachmittag auf der Terrasse einer Bar herumzulümmeln. Die Zeit der Bloody Marys und Margaritas, die Zeit der Entspannung und der trägen Kon­versationen.

Aber sitzen Sie nicht nur herum. Planen Sie Ihren Abend. Besorgen Sie sich ein Exemplar Ihres Anzeigenblättchens und studieren Sie die Happy-Hour-Angebote. Am Sonntagabend wird es jede Menge davon geben, denn der Sonntag ist für Profis.

Mit den Profis saufen. Vor fünfzig Jahren etwa stellte ein cleverer Barbesitzer fest, dass die meisten Beschäftigten des Gastronomiegewerbes am Sonntag frei haben. Er dachte, es wäre eine gute Idee, diese Leute mit speziellen Drink-Angeboten in seine Bar zu locken.

Warum auch nicht? Es handelt sich schließlich um eine attraktive Klientel, die viel trinkt, großzügig Trink­gelder gibt und mit atemberaubenden Geschichten zu unterhalten versteht. Eine Barkeeperin erzählte einmal, wie sie »nicht nur ­einen, sondern zwei Barbereiche abdecken musste, weil Marie, die Schlam­pe, sich einfach krankgemeldet hat, und natürlich kommt genau dann ein Dutzend Touristen hereingestolpert, die offenbar aus Moosefuck, Kanada, stammten, wo noch nie einer das Wort ›Trink­geld‹ gehört hat, und – das wirst du nicht glauben – die haben jeder eine Tasse kochendes Wasser bestellt, weil sie ihre eigenen beschis­senen Teebeutel mitgebracht haben – die geizigen Wichser –, aber auf der ver­fickten neuen Kasse kannst du noch nicht mal kochendes Wasser eintippen, und überhaupt hab ich den Heckenpennern so was von klipp- und klargemacht, dass sie ihre verdammten Teebeutel woanders auslutschen sollen«. Warten Sie erst mal ab, bis Sie hören, was in Sek­tion zwei passiert ist.

Nun denken Sie vielleicht: »Schade, von diesen Gastro-Mitarbeiter-Specials würde ich auch gerne profitieren, zu dumm, dass ich nicht in dem Gewerbe arbeite.«

Na, so ein Pech aber auch! Dann laufen Sie doch schleunigst nach Hause und melden sich als Wahlbürohelfer an oder nehmen Sie dieses viel versprechende Geschäfts­angebot von Dr. Numbanktu an, dem ehe­maligen Ölminister von Nigeria.

Im Ernst, es ist egal, ob Sie in der Gastronomie arbeiten oder nicht. Sie müssen nur so tun als ob. Die wenigsten Barkeeper werden Ihren Lohnzettel sehen wollen (die meisten in diesem Metier arbeiten sowieso schwarz), und sollte es einer doch tun, dann schenken Sie ihm einfach den Mörderblick einer Kellnerin, die gerade irgend­einem Hecken­pen­ner so was von klipp- und klarmacht, dass er seinen verdammten Tee­beutel woanders auslutschen soll. Sollte das nichts nützen, erzählen Sie ihm, was in Sektion zwei passiert ist. Das wird ihn überzeugen.

Sie werden schnell feststellen, dass die Leute aus der Branche im Großen und Ganzen ein großzügiges und geselliges Völkchen sind und Sie sich mit möglichst vielen anfreunden sollten. Sie werden wertvolle Einblicke erhalten. Etwa, wie der Koch ein blutiges Steak in ein medium gebratenes verwandelt, indem er einmal draufspuckt und es wendet, ehe es zum Gast zurückgeht.

Zudem werden Sie feststellen, dass die Mitarbeiter des Gastrono­mie­gewerbes sich ganz anders benehmen, wenn sie einmal nicht gezwungen sind, Sie zu bedienen. Zum Beispiel Barkeeper, die sich hinterm Tresen wie hochnäsige Schnösel benehmen, stellen sich in ihrer Freizeit als außergewöhnlich arrogante Arschlöcher heraus. Auch Kell­nerinnen, die Ihre romantischen Annäherungsversuche während ihrer Schicht mit unpersönlichen Antworten wie »Muss ich den Raus­schmei­ßer holen?« abgetan haben, können sehr viel weniger formell sein, wenn Sie frei haben und den strengen Pferdeschwanz geöffnet und zu einer wilden Mähne geföhnt haben. Dann kann es nämlich durchaus vorkommen, dass sie auf Ihren Flirtversuch mit der Be­mer­kung »Muss ich Bruno holen?« reagieren. Nun ja, Sie werden feststellen, dass Bruno dem Rausschmeißer verdammt ähnlich sieht, nur dass auch er seinen Pferdeschwanz geöffnet und zu einer wilden Mähne ­geföhnt hat.

Ein weiterer Vorzug, sich an diese Clique dranzuhängen, ist die Möglichkeit, sich mit einer Barfrau anzufreunden und sie dann an ihrem Arbeitsplatz zu besuchen, wo sie Ihnen garantiert ein paar Drinks spendiert. Achten Sie darauf, dass Sie großzügig Trinkgeld geben, denn sie wird sich kommenden Sonntag selbst ein paar genehmigen wollen, während sie ihren Kumpels von dem Trottel erzählt, der ständig bei ihr in der Bar aufkreuzt und glaubt, er könne Frei­drinks von ihr schnorren.

Tag 4, Montag

Der Wecker wird rasseln wie die Glocken der Hölle, und Sie werden zu sich kommen wie ein Mann, der in einem nach Nikotin schmeckenden Wackelpudding zu ertrinken droht und vergeblich versucht, an die Ober­fläche zu kommen. Vielleicht sind Sie auch noch fertiger, aber das ist in Ordnung, denn Sie haben sich Ihr Wochenende zurück­er­kämpft!

Auf Ihre Heldentat zurückzuschauen, ähnelt einem Blick durch eine dichte Rauchwolke, aber das sollte es auch, denn schließlich haben Sie ordentlich Gummi gegeben. Sie haben sich durch das Wo­chen­ende gekämpft wie Dschingis Khan durch Europa und dabei nichts als verbrannte Erde hinterlassen.

Sie werden versucht sein, sich krankzumelden. Aber tun Sie das nicht. Das hieße, Ihre Ruhmestat zu entwerten. Sie sind ein Soldat, der siegreich aus einer mörderischen Schlacht heimkehrt. Wenn Sie jetzt Schwäche zeigen, werden die Wurzeln des Arbeitsbaumes sich wieder um Ihre Beine schlingen, und am kommenden Wochenende werden Sie sich Arbeit mit nach Hause nehmen. Trinken Sie Ihren restlichen Bloody Bull, sammeln Sie Ihre letzten Kräfte und quälen Sie sich zur Arbeit.

Die Wurzeln des Bösen werden wieder versuchen, sich Ihrer zu bemächtigen, deshalb seien Sie sicher, dass am kommenden Freitag das Kerosin bereitsteht. Sie dürfen ruhig schon die Tage zählen.

Redaktionell gekürzter Vorabdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags aus: Frank Kelly Rich: Die feine Art des Saufens. Aus dem Englischen von Gunter Blank. Tropen-Verlag, Berlin 2007. 202 S., 14,80 Euro. Das Buch erscheint dieser Tage.