Deutsches Haus

In Berlin-Hohenschönhausen ist am 6. Juni eine dunkelhäutige 13jährige vor einem Jugendclub von einem 33jährigen Mann auf rassistische Weise beschimpft und bedroht worden. Eine Frau, die sich einmischte und die Polizei alarmierte, bedrohte der Angreifer mit Pfefferspray. Die Polizei nahm den Mann zur Blutentnahme mit und leitete ein Verfahren gegen ihn ein. Ebenfalls in Hohenschönhausen bedrohte am 5. Juni ein 60jähriger einen 14jährigen Jungen mit einem Messer. Der alkoholisierte Mann beschimpfte den Jugendlichen, der mit zwei Freunden die Landsberger Allee entlanglief, mit rassistischen Sprüchen. Als er ein Messer zog und es dem 14jährigen an die Brust hielt, flüchteten die drei zu einem Passanten, der mit seinem Handy die Polizei verständigte. Am Abend des 2. Juni wurden ein Student aus den USA und sein Dozent in Dresden (Sachsen) von zwei Unbekannten angegriffen. Nachdem der dunkelhäutige Mann, der sich in Begleitung von drei Mitstudenten und dem Dozenten befand, bereits an der Bushaltestelle von den beiden Unbekannten als »Kanake« beschimpft worden war, ging einer der Männer im Bus auf den 21jährigen zu und trat ihm in den Brustbereich. Als der 35jährige Dozent dazwischen ging, wurde er zum Ziel von Tritten und Schlägen. Der Angreifer ließ selbst dann nicht von seinem Opfer ab, als es bereits am Boden lag. Als sich die Studentengruppe an der nächsten Haltestelle aus dem Bus flüchtete, schlug der zweite Mann dem 21jährigen noch einmal ins Gesicht. Beide Angegriffenen erlitten leichte Verletzungen. Vier Männer griffen am 1. Juni in Berlin-Treptow einen 33jährigen Mann aus Afrika und seine 43jährige deutsche Begleiterin an. Die beiden wurden in der Baum­schu­lenstraße aus einer Gaststätte zunächst mit rassistischen Sprüchen beschimpft. Dann schlugen die Angreifer ihnen ins Gesicht. Einer der Männer holte zudem einen Baseballschläger aus einem geparkten Auto und schlug damit drohend auf einen Tisch der Gaststätte. Als die Polizei, herbeigerufen von einer Zeugin, am Ort des Geschehens ankam, flüchteten die Täter. Am 31. Mai schob die Polizei in Schlüchtern (Hessen) zwei Personen ab. Gegen sechs Uhr morgens nahm sie den 22jährigen angolanischen Schüler Flavio Manuel und eine weitere Person im Asylbewerberheim Hof-Reith fest und brachte sie zum Abschiebegefängnis. Noch am Abend desselben Tages wurden beide per Flugzeug abgeschoben. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Südosthessen sagte, die gesamte Aktion sei »völlig reibungslos« abgelaufen. Wie die Süddeutsche Zeitung am 31. Mai berichtete, soll eine libanesische Familie aus Berlin abgeschoben wer­den, weil die Behörden davon überzeugt sind, dass sie türkisch ist. Der Name der Familie El-Zeins war im Jahr 2005 in einem türkischen Namensregister entdeckt worden, weil die Vorfahren der Familie aus dem libanesisch-türkischen Grenzgebiet stammen. Die aus Beirut stammende Familie war während des Bürgerkriegs im Libanon nach Deutsch­land geflohen.

cal