Jungle on the Road

Dschungel ist überall. Das ist nicht nur so dahergesagt. Die Jungle World ist in zehn Jahren ganz schön herumgekommen. Eine Nabelschau

Im ersten Jahr kamen wir einfach nicht dazu, mal Urlaub zu machen. Die Pionierzeit erforderte alle Kräfte. Dann war ein Jahr herum, und es sah so aus, als wenn es in diesem Sommer wieder nichts werden würde mit Urlaub. Da hatte irgendjemand die geniale Idee: einfach den ganzen Plunder – Computer, Drucker, Kamera usw. – in Autos verladen und zusammen wegfahren, und wo auch immer eine Ausgabe produzieren. Gesagt, getan. Seitdem hat es uns in neun verschiedene Länder verschlagen, wo wir nicht nur Urlaub gemacht, sondern vor allem auch jeweils eine Sonderausgabe der Jungle World produziert haben. Die erste Reise ging nach Dänemark. Schwerpunktthema waren damals Lifestyle-Pillen und Schlankheitswahn, in Ermangelung passender Fotos fotografierten wir einfach unsere Bäuche. Die »Nabelschau« war geboren, jene Rubrik, in der wir Jahr für Jahr uns selbst bei unserer Auslandsreise beobachtet haben.

1998, Dänemark

Waschmaschine, das Meer vor der Tür, lecker Essen – jeden Tag –, Wind, Schnaps, Sonne, ein Riesengarten, ein Wintergarten, Ruhe, vom Balkon Blick auf die Ostsee, und Sofas, überall Sofas. Witze über Dänen im Überfluss, Faxe normal und im Kühlschrank, jemand geht gerade wieder im Reisebüro welche holen. Die anderen sind am Strand, Grillen geht am Morgen los, danach vielleicht in die Stadt, discotanzen, Dänen abschleppen, Lach­gas­ampullen, sonst Sportzigaretten. Zimmerverteilung: hochinteressant. Geht ab wie bei einer Klassenfahrt. Oben im Wohnzimmer vor dem Balkon schläft das Ausland. Die Produktion geht so langsam los. Das Problem ist: Offenbar gibt es in Dänemark nur zwei oder drei ISDN-Anschlüsse. Tja, vielleicht mal die Kollegen vom Vordingborg Dagblad konsultieren. Dass es in Dänemark einen kommunistischen Bürgermeister geben soll, hört man derzeit an jeder Ecke in diesem Haus. Gesehen hat ihn noch niemand. Später stellt sich heraus: Er ist gestorben. Die Bildkonferenz findet nach dem Gebratenen-Hering-Essen um 23 Uhr statt und dauert drei Minuten. Am Deadline-Tag ist das ganze Haus der Produktion unterworfen. Es wird nur noch das Nötigste geredet. Es gibt Kartoffelpuffer, das ist einfach und geht schnell. Auf der Fähre nach Rostock: »Tja, wie war’s? Ganz okay, ja. War alles da.«

1999, Polen

»Zuryck, zuryck!« Auch Zollpapiere in elf­facher Ausführung nutzen nichts, wenn man zynischen Zöllnern über den Weg läuft. Da hilft nur die höchste Autorität, also die Botschaft, dann wuppt’s. Nächste Falle: polnischer Treibsand. Heulende Motoren, klappernde Zähne, mitten im Wald vor Pobie­rowo. Unseren Großeltern hätte es gefallen. Wo ist nur das Haus? Mitten im polnischen Mallorca. Sonne, Sand und Gier-Höllen. Also alles bestens. Nur mit der polnischen Telekommunikation liegt es im Argen. Was auch sein Gutes hat, denn wer nicht mehr telefonieren möchte, schiebt das Gespräch einfach ins Funk­loch. Alle paar Stunden muss paarweise zu einem schlecht beleuchteten Parkplatz gegondelt werden, um Post abzuholen. Computer und Handy unter den Arm geklemmt: Zwei Männer spielen konspirativ in Hüfthöhe an ihrem Gerät. Es gibt Badelatschen, Gummitiere, Zeitungen und Kriegsspielzeug. In der Wechselstube werden Dessous verkauft. Sonderzeichen gelernski, bei Regen schwimmen gehen. Nur der Anschluss an Deutschland klappt glücklicherweise noch nicht. Die Daten­übertragung erledigt die zoll­erfahrene Crew mit dem Auto.

2000, Italien

Das ist also Liguriens Steilküste, vielleicht aber auch eine hübsche Fototapete aus den Zeiten von Disco, Aldo und Brigate Rosse. Wir befinden uns nämlich auf einem gigantischen LSD-Trip, der zurückführt zur Schlaghosenmilitanz im Italien der siebziger Jahre. Alle waren jung, links und bewaffnet, es war heiß, und der Mai dauerte und dauerte und dauerte, bis in die Achtziger. Zwischendurch haben ein paar Leute aber ein bisschen Gegenkultur gemacht oder sind mal eben an den Strand gegangen, so wie wir. Von dem in 300 Höhenmetern gelegenen Hauptquartier führt eine kurvenreiche Strecke den Berg hinab zu steinigen Stränden. Die Straßen sind unbefestigt, die Kurven eng, das Gefälle ist steil, das Tempo mörderisch. Abgrün­de tun sich auf, und irgendwo tief unten lockt immer das heftig blaue Meer. Dazu diese Hitze. Der Alkohol. Die Paparazzi. Das Wasser ist großartig, und schon ist es Zeit, zum Handy zu greifen, einen Neid-Anruf zu tätigen und ein paar Texte zu ordern: »Wie ist das Wetter in Berlin? Schlecht? Na bitte, dann haste doch Zeit für den Rentenkommentar. Mails bitte an il nerdo.« Il nerdo betreibt ein Internetcafé ohne Kaffee in Imperia, nach rund zwei­stündiger Todesfahrt bequem zu erreichen. Der geheimnisumwitterte dünne, blasse und bebrill­te Computer­spezialist ist unser Lieb­lingsitaliener. Probleme sind hier problemi, also Schwierigkeiten niederen Grades, die man einfach ins Meer wirft oder mit einem Schwung Espresso, Oliven, Vino, Bier und Spaghetti hinunterschluckt. Genau so wird mit dem Problem »Gegenkultur« verfahren. Rhizomartig breiten sich die centri sociali über das Blatt aus. Als das bemerkt wird, ist es schon zu spät. Das Feuilleton schickt noch ein Rollkommando los und lässt auf den hinteren Seiten räumen, gibt dann aber auf. Ist denn hier sonst nichts los, oder haben wir da vielleicht was vergessen, die Mode, das Design, die Festivals, die Acht­ziger, die Neunziger, das Mil­lennium und das Essen?

2001, Kroatien

Das Auge isst mit. Und es wird geges­sen. Kenner schätzen die Augen des Seebarschs als Delikatesse. Badelatschen: Dieser Inbegriff der Uncoolness wurde in Massen mitgebracht – wegen der Seeigel, die sich dann doch als serbische Propaganda entpuppten. Deutsche gibt es in Kroa­tien reichlich. Sie gelten hier als Fische und werden in die Luft gesprengt. Auf einer Insel soll sogar ein Genscher-Denkmal stehen. Faschisten sind hier überall. Auf der Straße, am Meer, im Restaurant. Selbst im Haus wohnen welche, sie sind freundlich und stellen morgens frische Feigen auf den Tisch. Landes­sitte: Nach gemachter Wäsche wird erst mal »Heil Hitler« gerufen. Wer schnarcht? Kissen fliegen, Leute werden auf die Seite gedreht, andere schlafen auf der Couch im Produk­tions­raum. Selbst ernannte Nicht­schnarcher werden öffentlich ge­outet, eine Schnarcherin beschuldigt die andere der Ruhestörung. Merke: Je mehr Serben einer abknallt, desto mehr Plakate von ihm hängen sie auf. »Held« steht darauf. Die Plakate hängen an der Mauer zur Altstadt und in jedem zweiten Geschäft. Vokale fehlen oft. Krk, grb, skrp – konsonantisch geht die Welt zu Grunde. Wir kaufen ein A. Und eine Rutsche. Vergiss Kokain. Hau’ dein Speed in die Tonne. Für zwei Kuna 50 geht’s auf die Wasserrutsche mit einem Neigungswinkel von 60 Grad. Du bist tot. Wenn nicht, ist’s dein Rücken. »Hast du noch Kleingeld?«

2002, Frankreich

Unsereins aus Hagen, Wiesloch oder Berlin kann ja in Europa kaum irgendwo hinfahren, wo der Opa nicht auch schon war. Das ist auch in der Bretagne so – es ist schon ein Wunder, dass die die Deutschen überhaupt noch ’reinlassen. Wir rollen der Dunkelheit entgegen, Stunde um Stunde Richtung Westen. Keine Menschen auf der Straße, keine Tankstellen und vor allem kein Bier. Der Sprit wird knapp, der Durst groß, die Augen drohen zuzufallen. Durchfahren oder schlapp machen? Bei der Ankunft stellt sich heraus, dass es sich bei der preiswerten Unterkunft gar nicht um eine preiswerte Unterkunft handelt, sondern um ein groß­artiges bretonisches Land- und Herrenhaus mit weitläufigen Parkanlagen und Ländereien. Hübsch sind auch die exklusive Lage am Hang und der lichte Meerblick und das beängstigend düstere Kaminzimmer und die zwölf Schlafgemächer im Süd­flügel. Vor allem gibt es diesen geilen Kiesweg, auf dem jeder Schritt bedeutsam, wichtig und sehr verdächtig knirscht. Plougonvelin, letzter Halteplatz vor dem Ende der Welt. So heißt es im Prospekt. Weil westlich kommt nur noch der Ozean und dann irgendwann New York. Was macht man also, wenn man ganz am Ende ist? Sprüche klopfen! Einen Punkt gibt es für den, der eine zur Situation passende Redewendung bringt. Wer ein dazu passendes Sprichwort draufsetzt oder mit einer anderen Volksweisheit kontert, bekommt zwei Punkte. Und so weiter. Manche arbeiten auch. Das ist unumgänglich. Die Asterix-Dreharbeiten waren natürlich auch Arbeit. Phantasie war gefragt: frische Croissants für die Flügel von Asterix’ Helm, Sofa-Polster als Wildschweine. Und alles an Original­schau­plätzen. Also wirklich keine Lowbudget-Produktion. Spätestens als Einheimische am Strand herbeieilten und uns bei unserer Maskerade fotografierten, wussten wir auch, dass man am Ende der Welt noch lange von uns reden wird: Die spinnen, die Goten!

2003, Tschechien

Wenn Sie schon immer mal gerne gewusst hätten, was genau man sich unter böhmischen Dörfern vorzustellen hat, fragen Sie doch einfach Ihre Lieblingswochenzeitung! Hier gibt es nur solche Dörfer. Unseres heißt Údraz. Alles, was Údraz zu bieten hat, ist ein rechteckiger Dorfteich voller Fische und Frösche. Nur einen Steinwurf entfernt liegt Temelin mit seinem weltbekannten Bauwerk: dem Atomkraftwerk. Der Typ Tschernobyl ist bekannt für seine Störfälle. Nach der Führung durch das auf dem AKW-Gelände liegende »Informationszentrum« sind wir aber beruhigt. Alles halb so schlimm! Wenn man einmal einen Brennstab im Arm gehalten hat, verliert er schnell seinen Schrecken. Viel mehr Sorgen machen uns die Zecken. Der CvD joggt nur mit langer Hose, andere legen jeden Meter mit dem Auto zurück. Was aber auch daran liegen kann, dass im Handschuhfach eine Tocotronic-Kassette gefunden wurde. Die Jungle World residiert im größten Gebäude des Dorfes: der ehema­ligen Schule. Nachdem man ein paar Klassenzimmer mithilfe von Pressspanplatten unterteilt und in der Küche eine enorme Knödelteig-Rührmaschine installiert hatte, galt das Haus als eine Art Jugendherberge. Und jetzt ist es also eine Art Redaktion. Jedenfalls im Speisesaal. Dort haben wir unsere Computer aufgestellt, Kabel verlegt und Druckfahnen aufgehängt. Und während nebenan in der Küche liebevoll ein Schweinebraten zubereitet wird, versuchen andere, übers Handy die eine oder andere Neuigkeit aus der Welt zu erfahren. Denn Internet oder deutsch­sprachige Zeitungen gibt es hier natürlich nicht. Ab und zu scheint auch die Sonne. Abends gibt es Becherovka und solche Dinge. Manchmal müssen wir unser Anwesen verlassen. Zum Beispiel, um unseren Kolonialwarenhändler aufzusuchen oder in Ceské Budejovice E-Mails aus dem Internetcafé zu holen. Sogar bis Prag sind wir gekommen. Einige waren sogar schon baden. In einem See. »Schlammig«, sagen die einen. Die anderen: »Schlammig, aber schön.«

2004, Israel

Erwartungsgemäß wurde andauernd das debattiert, was für uns plötzlich nicht mehr bloß der Nahost-Konflikt war, sondern der Schlamassel vor der eigenen Haustür. Und was schon bei uns für Diskussionen sorgte, wie wird das erst bei unseren Leserinnen und Lesern ankommen? »Vorgeblich solidarisch mit Israel, hofiert die Jungle-World-Redaktion das palästinensische Selbstmörderkollektiv und benutzt antizionistische Alibijuden, um ihr eigenes antisemitisches Ressentiment zu tarnen.« Oder so: »Ungerührt vom Elend der Palästinenser lümmeln die zionistischen Kriegstreiber der Jungle World am Swimmingpool ihres vom Mossad finanzierten Luxushotels.« Nur gut, dass für uns neben wichtigen Fragen wie der, ob dem Rückzugsplan Sharons Glauben geschenkt werden dürfe, auch noch existenzielle Dinge geklärt werden mussten. Was macht man beispiels­weise, wenn es nur bis neun Uhr morgens Frühstück gibt? Unser Kibbuz hat kaum noch etwas mit den sozialistischen Wurzeln der Bewegung gemein. Arbeitseinsatz auf den umliegenden Äckern wurde von niemandem erwartet. Nicht mal die Betten mussten wir selber machen, und nicht zuletzt der luxuriöse Swimming Pool ließ schnell das gepflegte Feeling eines Drei-Sterne-Hotels aufkommen. Ein Kollege wirkte in der ersten Woche wie auf Speed, Kichererbse und Jesus-Syn­drom gleichzeitig. Es kann eindeutig bewiesen werden, dass der Mann fünf Tage lang keine Minute Schlaf fand und fünfunddreißig Mal ankündigte, am Wochenende zu absolut menschenunwürdiger Zeit nach Jaffa auf den Fischmarkt fahren zu wollen. Was er dann auch tat. Paläs­tinensische Selbstmordattentate gab es während unserer Zeit in Israel glück­licherweise nicht. Man hatte eher das Gefühl, die Israelis hätten es im Straßenverkehr auf uns abgesehen. Den einzigen wirklichen Übergriff, den wir mitbekamen, war der unserer Kibbuz-Katze auf den Herrn Ge­schäfts­führer. Die anderen Begegnungen verliefen sehr freundlich, sogar mit diesen echten Freaks, die auf Lebenszeit vom Sozialamt leben, ausschließlich ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen, untereinander zerstritten sind, weswegen sie sich in die unterschiedlichste Grüppchen aufgeteilt haben und als Bürgerschrecks international berüchtigt sind. Die israelischen Linken? Nein, die orthodoxen Juden. Noch mehr ins Gespräch gekommen wären jedoch gerne ein paar der Kollegen und Kolleginnen mit Soldaten und Soldatinnen der IDF. Und zwar nicht bloß an den Checkpoints. Gut aussehen tun wir nach zwei Wochen pausenloser Sonne allerdings auch.

2005, Türkei

Wir wurden vom Flughafen mit einem wunderschönen, alten Dolmus-Bus abgeholt und durch das nächtliche Istanbul chauffiert. Wir residieren in einem schnieken Wohnhaus in der Nähe des Taksim-Platzes. Alle vier Stockwerke plus Dach haben wir bezogen, trotzdem herrscht eine gewisse Enge. In der obersten Etage haben wir die Redaktion eingerichtet. Mowgli, das Dschungelkind, schläft (Inschallah) in der zweiten. Plötzlich wird ein ungeheurer Produktionsrückstand entdeckt. Vielleicht haben wir es in den ersten Tagen zu ordentlich krachen lassen. Aber Istanbul rockt eben schwer. Bei den angesagtesten Clubs standen wir auf der Gästeliste. Doch besonders zeitaufwändig ist die Recherche. Dabei gerieten wir auch mitten in einen Angriff von Faschisten auf eine griechische Ausstellung. Auf der asiatischen Seite tauchten wir auf der Suche nach dem HipHop in die Subkulturszene ein, was zur Folge hatte, dass am nächsten Tag bei einer Hardcore-Jam-Session die Jungle World am Schlagzeug saß. Endlose Gespräche mit dem Großmeister der Istanbuler Comic-Szene, Interview mit einer Popdiva und einem Star-Rapper, das letzte Istanbuler Rrriot­girl führte uns ins Nachtleben ein.

Die ganze Zeit über war bestes Wetter, aber aus­gerechnet an dem Tag, an dem unsere Dachterrassenparty stattfinden sollte, zu der wir halb Istanbul eingeladen hatten, setzte der Regen ein. Produktion: a la Turka. Chaos und Flaschenhälse, wohin man blickt. Ein Kollege schreibt seinen Artikel mit dem Kuli, ein anderer in einem Fotoatelier. Druckfahnen werden im Copyshop vergrößert, Recherche im Inter­netcafé, der Korrektor hat sich auf die Dach­terrasse verzogen, verpasst aber im entscheidenden Moment die drei Regenbögen über dem Bosporus. Fazit: Süperstadt!

2006, Niederlande

Technische Probleme bereitete uns an­fangs der Herd, der mit Induktions­technik funktioniert. So etwas wie eine Gebrauchsanweisung lag zwar bei, aber versuchen Sie einmal, eine »Beknopte Handleiding« zu lesen. Doch inzwischen sind wir uns sicher: Induktion ist prima. Auch beim Grillen: nur Induktionskohle! Auch sonst ist unsere Heiloo-Ranch sehr landes­typisch: Huisje statt Huis. Zum Meer ist es ein Katzensprung und nach Ams­terdam auch. Sie sind höflich, hilfsbereit, liberal und haben nichts zu verbergen; nur schwer zu erreichen sind sie: Autochthone, Allochthone – alles nette Leute. Die Holländer haben die Natur komplett nach ihren Ansprüchen zurechtgebogen. Nur eine Käseglocke über ihr Land zu stülpen, haben sie vergessen. So waren wir dem Dauerregen schutzlos ausgeliefert. Immerhin: Die Mieträder parkten sicher im Schuppen. Erschwert wurde die Arbeit durch die Tatsache, dass die Heiloo-Ranch keinen Telefonanschluss hat und sich die beiden einzigen öffentlichen Hotspots der Region im Telekomladen und im McDonald’s in Alkmaar befinden. Manche Bürger von Heiloo werden sich gefragt haben, warum gelegentlich ein Auto mit Sonnenbrillen tragenden Fremden mit Laptop auf dem Schoß vor ihrem Haus stand. Nur Rembrandt haben wir verpasst, der war gerade in Berlin. Haben wir irgendein Klischee ausgelassen? Tulpen! Die Zeitung ist zu 100 Pro­zent tulpenfrei. Ongelo­fe­lijk! Und fertig ist der Lack!