Deutsches Haus

Der in der Türkei geborene Resit Ö. musste am 31. Juli seine Imbissbude in der Weitlingstraße in Berlin-Lichtenberg schließen, da Rechtsextreme ihn mehrfach angegriffen hatten. Das berichtete die Berliner Zeitung. Ausgangspunkt der Übergriffe war demzufolge stets die benachbarte Kneipe »Kiste«. Die Ehefrau von Resit Ö. und sein neunjähriger Sohn hatten die Weitlingstraße aus Sicherheitsgründen bereits vorher verlassen. Sechs Jugendliche überfielen am 29. Juli in Zwönitz (Sachsen) zwei Männer aus dem Libanon und beschimpften sie mit ausländerfeindlichen Sprüchen, wie die Polizei mitteilte. Die Jugendlichen griffen morgens gegen zwei Uhr die 22 bzw. 25 Jahre alten Asylbewerber an und schlugen auf sie ein. Die Männer erlitten mehrere Prellungen und mussten ambulant versorgt werden. Außerdem zerstörten die Angreifer das Dachfenster des Autos der Libanesen. In Burg (Sachsen-Anhalt) entdeckten Bürger in der Nacht zum 27. Juli rechtsextreme Sprühereien. Das teilte die Polizei mit. Im Goethepark beschmierten Unbekannte das Denkmal für die gefallenen sowjetischen Soldaten mit SS-Runen und Hakenkreuzen, außerdem beschrieben sie Litfasssäulen mit Parolen wie »Antifa-Gruppen zerschlagen«. Auf dem Gelände des Burger Bahnhofs riefen sie mit Parolen zu Mord auf. Außerdem bepinselten sie Wände und Fenster im Stadtgebiet mit antisemitischen Sprüchen, besprühten Verkehrsschilder mit Hakenkreuzen und verteilten Klebezettel mit rechtsextremistischen Inhalten. Ebenfalls in Burg überfielen in der Nacht zum 26. Juli drei Rechtsextreme eine Familie aus Vietnam in deren Wohnung. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Stendhal mit. Die Männer traten nach einer privaten Feier in der benachbarten Wohnung die Eingangstür der Familie ein und grölten ausländerfeindliche Parolen. Einer der Täter schlug den 14jährigen Sohn und verletzte ihn dabei, die anderen beiden griffen den Vater, seine neunjährige Tochter und deren achtjährige Freundin an. Nachdem die Täter die Wohnung verlassen hatten, informierte die Familie die Polizei und wurde auf eigenen Wunsch anderweitig untergebracht. Am nächsten Morgen war die Wohnung verwüstet, und technische Geräte fehlten. Die mutmaßlichen Täter konnten ermittelt werden, gegen zwei von ihnen wurde Haftbefehl erlassen. In derselben Nacht griffen Unbekannte im Zug zwischen Magdeburg und Burg (Sachsen-Anhalt) einen 27jährigen Mann aus China an. Die Täter beleidigten ihn und verfolgten ihn durch den Zug. Das teilte die Polizei mit. Nachdem er den Zug in Burg verlassen hatte, schlugen die Angreifer auf ihn ein. Der 27jährige flüchtete in eine bereitstehende Bahn Richtung Magdeburg und wurde weiter verfolgt. Die Unbekannten bedrohten außerdem einen Jugendlichen, der die Polizei informiert hatte. Der 16jährige und der Chinese konnten ins Abteil der Zugbegleiterin flüchten. Die Angreifer verließen in Gerwisch die Regionalbahn.

nw