In Bad Sulza (Thüringen) beschädigten am frühen Morgen des 27. August Unbekannte eine türkische und eine asiatische Imbissbude. Nach Angaben der Polizei schossen sie gegen vier Uhr einen Feuerwerkskörper in den Vorraum des von einem Türken betriebenen Ladens. Außerdem schleuderten sie einen Fahrradständer gegen die Fensterscheibe. Sie hinterließen einen Zettel mit einem Hakenkreuz. In das Schaufenster eines asiatischen Imbisslokals warfen offenbar dieselben Täter ein Verkehrsschild. Am 26. August griff in Chemnitz (Sachsen) ein Unbekannter aus einer Gruppe heraus eine 40jährige Asylbewerberin aus Afghanistan an. Die Frau war mit ihren beiden Kindern und einer Bekannten unterwegs, als der Mann sie anpöbelte. Er sagte, sie solle in ihr Herkunftsland zurückgehen, und stieß sie eine Treppe hinunter. Dabei zog sie sich Schürfwunden zu. In Magdeburg (Sachsen-Anhalt) hetzte ein Unbekannter in der Nacht zum 25. August seinen Hund auf einen 36jährigen Iraker und schlug mit einem Baseballschläger auf den Mann ein. Der Angegriffene hatte an einer Bushaltestelle gewartet. Zunächst beleidigte der Unbekannte ihn, entfernte sich dann und kam nach wenigen Minuten mit seinem Hund und dem Baseballschläger zurück. Der Iraker erhielt eine Platzwunde am Hinterkopf. Der Täter konnte entkommen. In Braunschweig (Niedersachsen) schlugen am 24. August zwei Männer einen 49jährigen Ghanaer nieder. Die Polizei konnte zwei Tatverdächtige im Alter von 32 bzw. 49 Jahren ermitteln. Einer der beiden Beschuldigten gab bei der Vernehmung an, von dem Ghanaer als »Nazischwein« beschimpft worden zu sein. Der 32jährige ist bereits wegen Körperverletzung und Äußerung rechtsextremer Parolen bekannt. Die Polizei schließt einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht aus. Zunächst war sie von einem Streit in der Drogenszene ausgegangen. »In diese Richtung ermitteln wir auch weiterhin«, sagte ein Sprecher. »Alle drei Beteiligten sind in der Drogenszene aktiv. Aber wir wollen nichts anbrennen lassen.« Ebenfalls am 24. August verübten Unbekannte einen Brandanschlag auf ein türkisches Lebensmittelgeschäft in Hannover (Niedersachsen). Die Polizei fand im Inneren des Ladens mehrere Flaschen mit einer brennbaren Flüssigkeit. Gegen einen 29jährigen Mann wurde in der vorigen Woche wegen eines fremdenfeindlichen Angriffs am Rande eines Weinfests in Guntersblum (Rheinland-Pfalz) Haftbefehl erlassen. Der Haftbefehl gegen einen zweiten Tatverdächtigen wurde außer Vollzug gesetzt, wie die Mainzer Staatsanwaltschaft mitteilte. In Guntersblum waren am vorletzten Wochenende ein Sudanese und ein Ägypter nach einem Weinfest von einer Gruppe Deutscher angegriffen und verletzt worden. Der 29jährige Hauptverdächtige soll sich mit dem Ruf »Wir machen die Neger platt« auf den Sudanesen gestürzt haben.
sw
