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Werbung muss sein

Skandal, Teil 2. Erst kürzlich ist die Werbeagentur des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie aufgeflogen, als sie etlichen Zeitungen gut bezahlte Anzeigen gegen eine wohlwollende Berichterstattung anbot. Im Ministerium wusste man natürlich von nichts, trennte sich von der Agentur und betonte, dass derlei Methoden in der politischen Arbeit gänzlich inakzeptabel seien.

Der Werbefirma des Bundesfamilienministeriums hat allerdings niemand Bescheid gesagt. Auch sie pflegte erfolgreich einen derartigen Umgang mit Zeitungen. Das kam in der vergangenen Woche ans Licht.

Nun ist von den einschlägigen Stellen wieder große Empörung zu ver­nehmen. Der Deutsche Journalistenverband (DJV) entrüstet sich über die Machenschaften der PR-Leute. Dabei bedarf es für eine fruchtbare Zusammenarbeit doch immer zweier Williger. Ärgern können sich allerdings die Ministerien. Denn eigentlich gibt es doch genug Redaktionen, die auch ohne Bezahlung den Regierungslautsprecher geben. mst

Ein Hund namens Mohammed

Karikaturenstreit, Teil 2. Es wird manchmal behauptet, Schweden und Dänen könnten sich nicht so recht ausstehen und konkurrierten miteinander. Dänemark wurde wegen einiger Mohammed-Karikaturen 2006 sehr hohe Aufmerksamkeit zuteil. Nun zieht man in Schweden nach.

Einige Zeitungen des Landes haben Mohammed-Karikaturen des Künstlers Lars Vilk veröffentlicht, nachdem Museen sich wegen angeblicher Sicherheitsbedenken geweigert hatten, sie zu zeigen. Die kleine Zeitung Nerikes Allehanda aus Örebrö druckte eine Zeichnung Vilks, auf der Mohammed als Hundedenkmal in der Mitte eines Kreisverkehrs zu sehen ist. Nachdem die islamischen Organisationen zunächst nicht reagiert hatten, demonstrieren sie nun in Örebrö, die unbedeutende Nerikes Allehanda wurde dabei verstärkt zum Ziel der Erregung. Den Protestierern wurde auch schon Solidarität aus dem Aus­land zuteil. Der Iran hat die Karikaturen offiziell verurteilt. mst

Frieden und Liebe aus dem All

Kino-Remake. In den US-amerikanischen Science-Fiction-Filmen der fünfziger Jahre drohte meist Böses von Außerirdischen, die leicht als Kinoversionen der vermeintlich bösen Russen zu erkennen waren. »The Day the Earth Stood Still« von 1951 war eine Ausnahme. In dem Streifen besuchten der Außeriridische Klaatu und der Roboter Gort die Erde, um die aggressive, mit Atomwaffen ausgestattete Menschheit unter Androhung von Gewalt zu befrieden.

Der Stoff wird nun erneut verfilmt, mit Keanu Reeves in der Hauptrolle. Und man fragt sich, mit wem die USA dieses Mal Frieden schließen sollen. Mit Ahmadinejad? Mit al-Qaida? Wir werden es 2008 erfahren. mst

Die GEZ schlagen!

Prozess. Die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) ist zweifellos eine lästige Einrichtung. Sie schickt nicht nur Briefe, die den häuslichen Papiermüll unnötig anwachsen lassen, sondern auch ihre Beauftragten.

Wie unangenehm die Angestellten der GEZ werden können, musste die Betreiberin eines Fitness-Studios für Frauen in Baden-Württemberg erfahren. Obwohl der Zutritt zu den Räumen eigentlich nur Frauen gestattet ist, verschaffte sich ein Mann der GEZ Zutritt und gab nach seiner Durchsuchung an, neben den angemeldeten Geräten sieben weitere ent­deckt zu haben. Deshalb forderte er eine Nachzahlung von mehr als 2 000 Euro.

Da die Apparate jedoch gar nicht vorhanden waren, er­stattete die Betreiberin des Studios wegen Zwangs­anmeldung und Nötigung Strafanzeige. Die GEZ bot einen Vergleich an und verlangte nur noch 90 Euro, was die Frau jedoch ausschlug. Den Prozess hat sie nun gewonnen. Man kann nur gratulieren. mst