Göttliche Hausfrau

von jana brenner

Mit Werten »wie Kinder, Mütter, Familie, Zusammenhalt« seien die Nationalsozialisten doch ganz gut umgegangen, sagte Eva Hermann vorige Woche. Der NDR warf sie raus. Aber warum bloß erst jetzt? Rückständigen, anti-­eman­zipatorischen ­Unsinn verzapft sie doch schon lange: Hausfrau und Mutter zu sein, ist die Bestimmung der Frau! Früher war alles besser, da war wenigstens die Rollenverteilung noch eindeutig! Dann haben die 68er mit diesem Feminismus alles kaputtgemacht! Und jetzt sterben die Deutschen aus!

Schon im April 2006 schrieb sie in der Zeitschrift Cicero, dass es um die deutsche Frau von heute schlecht bestellt sei. Sie habe »nicht selten suizidale Fantasien wegen permanenter Überforderung« und sei »weder in der Karriere noch in der Küche« voll handlungsfähig. Durch den »beruflichen Kampf gegen die Männer« sei sie »am Ende ihrer Kräfte und Ressourcen angelangt«. Und alles nur, weil sie »im Stechschritt unterwegs« sei.

So gesehen war es natürlich wunderbar im Nationalsozialismus! Der Mann war für den Stechschritt, das Foltern und Morden zuständig, die Ehefrau für das gemütliche Heim und die Aufzucht der lieben Kleinen. Gebären, putzen, kochen – und bei besonders ausgeprägter Wurffreudigkeit ein Mutterkreuz dazu, na, das kann man doch wirklich nicht als schlecht bezeichnen!

Mitstreiterinnen sind Eva Herman sicher. Auch Christa Müller von der Partei »Die Linke« wurde wegen ihrer altbackenen Ansichten zum Thema Familie kritisiert. Die Frauenorganisation der NPD, der »Ring Nationaler Frauen«, hat Müller angeboten, sich ihr anzuschließen und »ihre echte politische Heimat zu suchen«. Für Eva Herman haben die »nationalen Frauen« ebenfalls nur Lob übrig. Die Superhausfrau gehe mit der »NPD und dem RNF konform« und sei für die »nationalen Frauen schon jetzt ein Geschenk des Himmels«.