LeserInnenworld

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Jungle World 39/07: Relaunch

Nicht ganz logisch

Beim ganzen Relaunchen und Umlayouten – wovon mensch halten mag was will – habt ihr euer Logo vergessen. Und das hätte eine grafische Neugestaltung bitter nötig!

fine

Kein Knitter in der Optik

Neue Aufmachung passt gut, trotz der häufigen Kritik, ich mag sie. In einer Selbstbeobachtungsstudie habe ich festgestellt, dass sich meine Körperhaltung bei der Lektüre um ein Vielfaches verbessert hat. Kerzengerade sieht man mich seit neuestem in der U-Bahn lesen, was ganz eindeutig an dem neuen Erscheinungsbild der Jungle World liegen kann, das auf mich abfärbt. Und jeder Sitznachbar, der interessiert hineinschielt, passt sich da sofort an. Ich fühle mich ernst genommen, endlich! Auch der »Dschungel«! Perfekt. Man kann ihn zuhause aufsparen, er bleibt frisch und knitterfrei im Zeitungskorb, wartet dort und begrüßt einen ebenso frisch und knitterfrei, wenn man nach der anstrengenden Ackerei zurück kommt, um sich im Lesesessel mit einem Rotwein gemütlich einzurichten und sich über das handliche Heftchen herzumachen.

h.a.

Jungle World 40/07: Ganzheitlich und militant retro

Gleichzeitigkeit ist gefragt

Glücklicherweise schafft ihr es, in der jetzigen Situation eine Kritik an der militanten gruppe (mg) zu formulieren. Nach meinem Geschmack allerdings um einiges zu kurz. Gravierender ist allerdings die im Text mit der Kritik an der mg einhergehende, wenn auch vorsichtige, Distanzierung von der Forderung nach Abschaffung des Paragrafen 129a. Von einer aufgeklärten Zeitschrift wünsche ich mir jedoch sehnlichst, dass sie Kritik an der mg und »Weg mit 129a«-Argumentationen in einem Artikel gleichzeitig darstellen kann. Ansonsten weiter so.

l. stumpf

Besser vorwärts als zurück

Ob es sich bei dem Paragrafen 129a, wie Krug behauptet, um »Retro« handelt, lässt sich stark bezweifeln: Der 129a ist nicht einfach eine »Retro-Mode des Strafrechts«, er ist tatsächlich, und das ist wichtig zu erkennen, ein enormer Ausforschungs- und Einschüchterungsparagraf, wie man sich denken kann mit katastrophalen Folgen für die Betroffenen. Betroffen sind bei weitem nicht nur ein paar »Retros«, sondern im Grunde potenziell alle, die sich als linksradikal verstehen. Und faktisch waren in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich (!) immer wieder Einzelne oder auch eine enorme Anzahl von Menschen von den Maßnahmen betroffen. Diskutierbar wäre hier eher die Geschichte des Paragrafen 129a und eine Analyse der Kriminalisierung linksradikalen Widerstandes, und nicht einfach nur schreiben: »Retro gleich Retro gleich Retro«.

mikka