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Rettet die Schwarzwaldklinik!

Serien-Quote. »Der Standort Deutschland darf nicht zu kurz kommen!« fordert Erwin Rüddel, ein CDU-Landtagsabgeordneter aus Rhein­land-Pfalz. Das ist nicht sonderlich originell. Aber der Wirtschaftsbereich, um den es Rüddel geht, ist bisher tatsächlich noch nicht in den Genuss des nationalen Protektionismus gekommen. Der Politiker fordert eine Quote für in Deutschland produzierte Fernsehserien.

Erfolgreich sind US-amerikanische Serien wie »CSI«, »Monk« oder »Grey’s Anatomy«. Der Sender Sat.1 zeigt zurzeit gar keine Serie aus Deutschland. Das betrübt auch die Sozialdemokraten. »Die SPD ist grund­sätzlich für eine Quote für deutsche Serien im Fernsehen«, gab die Bundestagsabgeordnete Monika Griefahn in der vergangenen Woche an. Nun soll die Enquetekommission des Bundestags, »Kultur in Deutschland«, eingeschaltet werden. Es bleibt zu hoffen, dass die neue Forderung eben­so erfolglos bleibt wie die nach einer »Deutsch-Quote« im Radio vor drei Jahren. mst

Who shot the sheriff?

Lucky Dube ist tot. In Südafrika werden täglich etwa 50 Menschen umgebracht. Opfer einer Mordtat wurde nun auch Lucky Dube. Er wurde in der vergangenen Woche in Johannesburg von zwei Unbekannten erschossen. Die Täter wollten den bisherigen Erkenntnissen zufolge das Auto des Reaggae-Sängers rauben. Die Männer öffneten die Fahrertür des stehenden Fahrzeugs und schossen mehrmals auf den am Steuer sitzenden Lucky Dube.

Nach Angaben der Vereinten Nationen hat Südafrika eine der höchsten Kriminalitätsraten der Welt. Nicht nur national wird diese Tatsache heftig diskutiert. Mittlerweile gibt es auch internationale Bedenken, da die Fußballweltmeisterschaft 2008 in Südafrika stattfinden soll. Der Staatspräsident Thabo Mbeki lobte Lucky Dube nach Bekanntwerden seines Todes als »außergewöhnlichen Südafrikaner«. Darüber hinaus appellierte er an die Bürger, »gemeinsam zu handeln, um der Bedrohung durch das Verbrechen entgegenzutreten«. mst

Die Kunst des Überlebens

Elend als Anregung. Künstler benötigen Inspirationen. Der Niederländer Rob Voerman hat aber eher ungewöhnliche Anregungen verarbeitet. Er hat sich die Behausungen von Obdachlosen und Slumbewohnern angesehen und dann von den Gebilden inspirierte Werke hergestellt, die nun in der großen Ausstellung »Tarnung« in Bregenz in Österreich zu sehen sind.

Der Mann möchte Presseangaben zufolge mit seinen Werken Folgendes darstellen: »Eine Art organische Architektur und eine Bricolage, die weniger romantisch veranlagt ist, als aus der Notwendigkeit des Überlebens hervorgeht.« Seine Arbeiten seien »durch einen Dialog zwischen archaischen Bauformen und der hoch technisierten Gesellschaft definiert«. Wenn es um das Organische, Archaische, ein wenig Romantische und das nackte Überleben geht, schlägt so manches Künstlerherz höher. Die Bewohner würden wahrscheinlich lieber in die Behausungen der hoch technisierten Gesellschaft ziehen. mst

Om, om, om!

Meditieren für den Frieden. Beim Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern verhält es sich wie beim Fußball: Jeder Zuschauer weiß genau, was am besten zu tun wäre. Während eines fünftägigen Aufenthalts in Israel in der vergangenen Woche hat David Lynch einen Lösungsvorschlag unterbreitet. Der 61jährige Regisseur warb für die »Transzendentale Meditation«, der er selbst nachgeht. Die spirituelle Entspannungsmethode könne der Welt Frieden bringen. Der Filmemacher, von dem Werke wie »Blue Velvet« oder »Lost Highway« stammen, traf auch den israelischen Präsidenten Shimon Peres. Er sieht auf Fotos von dem Treffen aber eher gelangweilt als entrückt aus. mst