Schönes neues Web

Das Medium von elke wittich und boris mayer

Wie das Internet für einen User aussieht, ist oft abhängig vom benutzten Browser. Dies zu ändern, ist eine der Aufgaben des kommenden HTML 5, an dem derzeit die etwa 500 Experten des W3C, des WorldWideWeb-Consortium, arbeiten.

Die Hyper Text Markup Language – kurz HTML – ist die Sprache, in der Webseiten verfasst werden. Mit ihr strukturiert man die Inhalte, und sie ermöglicht es, Webseiten miteinander zu verlinken.

Seit 1997 sind alle Versuche gescheitert, die da­mals zum Standard erhobene Version HTML 4 zu verbessern. Das Internet hat sich allerdings seither sehr stark verändert. Das heute so unab­dingbare DSL gab es in Deutschland, beschränkt auf einige Großstädte, erst ab dem 1. Juli 1999, die mittlerweile unverzichtbare Suchmaschine Google startete Ende 1998 mit einer ersten Test­version. Die Zahl der User ist um ein Vielfaches gestiegen, und mittlerweile ist es ganz normal, Vi­deos auf Webseiten – ohne lange Wartezeiten – zu präsentieren.

Eine neue HTML-Version ist also lange überfällig. Das W3C hat nun einen ersten Entwurf des neuen Standards HTML 5 veröffentlicht. Es wird neue Markierungen geben, die zur Struktur­verbesserung und damit zu verbesserten Suchergebnissen führen, Audio und Video werden standardmäßig eingebettet sein. Außerdem werden die Web­seiten barrierefreier, da Elemen­te wie Framesets wegfallen, die bisher zum Beispiel blinden Menschen große Probleme bei der Navigation bereiten.

Bis HTML 5 fertig sein wird, dürfte es allerdings noch dauern – an der Standardfindung beteiligte Firmen wie Nokia und Apple sträuben sich noch gegen eine Festsetzung der freien Audio- und Videoformate ogg und theora als Formate der Wahl.