LeserInnenworld

Uneingeweihte bleiben außen vor
Jungle World: Online-Auftritt
Oh, die Jungle World hat ihren Online-Auftritt geändert. Nett! Aber wo sind denn die ganzen alten Artikel hin? Die fraglichen Artikel finden sich neuerdings nämlich unter einer völlig anderen Adresse. Aber ob der Link nun so permanent ist, wie man es sich wünscht? Bedauerlich ist – für mich als Abonnentin –, dass ich nun nicht mehr die lieben schönen Jungle-World-Artikel gleich an die uneingeweihte Peer-Group verschicken kann – mangels gleich verfügbarer digitaler Version. Seufz.
neingeist

Es gibt kein Außen
Jungle World 18/08: Don’t talk about sex!
In der Tat ist es produktiv und unverzichtbar, Foucaults Einsichten zum »Sexualitätsdispositiv« in die Popfeminismus-Debatte einzubeziehen und Sexualität und Körper in ihrer historischen Produziertheit und Machtdurchzogenheit zu begreifen. Wenn Ela Wünsch jedoch argumentiert, einer (pop)feministischen »Repressionshypothese« und Affirmation von »Biopolitik« sei durch »eine Entpolitisierung des Körpers und der Sexualität« zu begegnen, dann kann ihre Lektüre von »Sexualität und Wahrheit« leider nicht allzu sorgfältig ausgefallen sein. Denn Foucaults Verdienst besteht ja gerade darin, den in Wünschs Strategie der »Entpolitisierung« aufscheinenden Bezug auf ein vermeintliches Außen der Macht als wenig weiterführend ausgewiesen zu haben – nicht »Entpolitisierung«, sondern das Hervorbringen neuer Politiken und (subversiver) diskursiver Praktiken sind notwendig. Dagegen verschenkt Wünschs Folgerung, »wenn die Macht sich im Reden über den Sex ausbreitet, könnten Frauen durch Schweigen auf der sichereren Seite sein«, leichtfertig die Möglichkeit des Eingreifens in eben jene Machttechniken und Diskurse, die es zu dekonstruieren gilt.
gesa

Die zweite Generation
Jungle World 49/07: E-tha-nol! E-tha-nol!
1. In Wüsten und Wüstenrandgebieten wäre, mit Unterstützung von solartechnisch entsalztem Meerwasser, sozial und ökologisch nachhaltig (in Kooperativen und ohne Kunstdünger, ohne Gentech, ohne Monokulturen etc.) »Biomasse« für dort zu errichtende Mass-to-Liquid-Anlagen zu gewinnen, mit Anlagen wie der neuen in Freiberg/Sachsen, und diese »Biokraftstoffe der zweiten Generation« wären (in leicht motorisierten Segelschiffen) nach Europa etc. zu transportieren.
2. Pkw, die weniger umweltfreundlich sind als z.B. das 2009 serienreif geplante E-Hybrid-Modell der Schweizer Firma Mindset, sollten ab 2010 nicht mehr neu zugelassen werden und die noch im Verkehr befindlichen Autos mit Steuern belastet werden, die exponentiell mit dem Schadstoffausstoß steigen – ebenso bei Flugzeugen und Lkw.
bernhard w.