Deutsches Haus

In der Nacht zum 26. Mai überfielen fünf Männer aus Sachsen einen 18jährigen Syrer in Naumburg (Sachsen-Anhalt). Die Tatverdächtigen sind zwischen 27 und 40 Jahre alt. Sie beleidigten den Ju­gend­lichen, griffen ihn mit einer Bierflasche an und schlugen und traten auf ihn ein. Der Angegriffene konnte sich befreien und flüchten. Er erlitt Prellungen, Blut­ergüsse und Hautabschürfungen und musste im Krankenhaus behandelt wer­den. Die fünf sächsischen Männer wurden vorläufig festgenommen. Gegen sie wird wegen gefährlicher Körperverletzung mit aus­länderfeindlichem Hintergrund er­mit­telt. Vier Unbekannte griffen am 24. Mai einen Nigerianer in der Fußgängerzone von Viersen (Nordrhein-Westfalen) an. Sie beleidigten den 34jährigen, be­droh­ten ihn mit Messern und einer Eisen­stange und schlugen mit einer Dachlatte auf ihn ein. Dann flüchteten sie. Der Ni­ge­ria­ner wurde leicht verletzt. Nach seiner Beschreibung sind die Angreifer zwi­schen 18 und 30 Jahre alt und kahlge­schoren. Einer von ihnen habe eine schwar­ze Bomberjacke mit weißem Schrift­zug getragen. Der Staatsschutz ermittelt. Auf einer Fachtagung in Potsdam am 24. Mai beklagte der brandenburgische Ver­fas­sungsschutz rechtsextreme und rassistische Tendenzen in Fuß­ball­stadien. Die Präsidentin der Landesbehörde, Winfriede Schreiber, sagte: »Das spielt sich besonders in den unteren Ligen ab. Nicht überall packen die Verantwortlichen vor Ort das Problem an.« Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) sagte, es dürfe nicht sein, dass sich Spieler als »dreckige schwarze Neger­sau« beschimpfen lassen müssten. Einem Mitarbeiter des VS zufolge gebe es manchmal »Unsicherheiten vor Ort«, schrieb der Tagesspiegel: »Was macht man, wenn der liebevolle Vater, der die Kinder zu Auswärtsspielen fährt, ein NPD-Funktionär ist?« Die Behörden haben 350 Schlä­ger registriert. »Berüchtigt« sei etwa der Verein FFC Viktoria 91 aus Frank­furt/Oder, dessen Fans bei Aus­wärts­spielen ge­gen »linke« Clubs randalierten. In Cottbus seien die Behörden daran gewöhnt, dass Nazi-Parolen gegrölt würden und Gewalt verübt werde. Am Abend des 23. Mai beleidigten zwei Männer in Westerhausen (Sachsen-Anhalt) den Wirt einer türkischen Imbissstube mit rassistischen Parolen und beschädigten die Einrichtung des Lokals. Ein Mitarbeiter des Besucherservices des Denkmals für die ermordeten Juden Europas in Berlin entdeckte am Abend des 22. Mai ein gesprühtes Hakenkreuz auf einer Stele. Der Staatsschutz ermittelt. Zuletzt waren Ende Februar Schmierereien am Mahnmal entdeckt worden. Drei Männer griffen am 22. Mai in der Altstadt von Halberstadt (Sachsen-Anhalt) einen 26jährigen Kosovo-Albaner an. Sie fragten ihn nach seiner Handynummer, hielten ihn fest und durchwühlten seine Taschen, schlugen ihn zu Boden und traten auf ihn ein. Als sie flüchteten, zeigte einer von ihnen den »Hitlergruß«. Der Angegriffene erlitt Prellungen im Gesicht und am Oberkörper. gs