Der letzte linke Student ist empört. Ja, der letzte linke Student ist sogar ganz besonders empört. Denn: nicht immer macht er alles richtig. Hin und wieder sogar: macht er etwas Falsches. Das ist schlecht. Und eigentlich: ist es schlecht von ihm. Aber uneigentlich: ist es gar nicht schlecht von ihm. Denn: der letzte linke Student kann nicht immer was dafür, wenn Schlechtes getan wird. Zumindest: nicht immer. Manchmal nämlich: wird ihm übel mitgespielt.
Etwa: der letzte linke Student hat etwas Falsches gegessen. Das allerdings hat Hintergründe. Und zwar: der letzte linke Student hat, als er noch nicht mündig war, auch Fleisch gegessen. Und heute: ist der letzte linke Student mündig. Und isst selbstverständlich: kein Fleisch mehr. Weil Meat Mord ist. Aber manchmal: manchmal vermisst er die Sülze. Genauer: er vermisst den Glibber bei der Sülze. Und Wackelpudding: ist kein Ersatz dafür!
Daher hat sich der letzte linke Student gefreut, als er im Supermarkt Gemüse in Aspik fand. Das hat er gekauft. Und: er hat es gegessen. Gegessen hat er es: mit lecker Remoulade. Aber: dann hat er gesehen, was in dem Aspik war: Gelatine. Und Gelatine: wird aus Muskeln hergestellt. Muskeln von Tieren! Heißt: der letzte linke Student hat Tier gegessen. Wenn auch unwissend.
Also musste der letzte linke Student lernen. Er musste lernen: zum richtigen Leben gehört Verzicht. Verzicht etwa: auf Aspik. Denn: »Es gibt kein richtiges Aspik, nur falsches.« So steht es bereits im besonderen Notizbuch. Damit: der letzte linke Student weniger Fehler macht. Oder besser noch: keine Fehler mehr. Und auch wir sollten endlich lernen, Fehler grundsätzlich zu vermeiden.
