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Zugegeben, die Welt da draußen hat es uns relativ leicht gemacht. Bei der Gründung der Jungle World vor mehr als elf Jahren hatten wir lange über einen angemessenen Preis für unser Produkt nachgedacht, einen Preis, der die Kosten deckt und zumindest ein paar von uns so halbwegs ernährt. Vier D-Mark waren es damals. »Die Jungle World soll niemals mehr als ein Päckchen Zigaretten kosten«, postulierte irgendwer, und dies ging quasi als Erklärung der Menschenrechte in unsere Analen ein.
Da die Zigarettenpreise derart deutlich stiegen, kamen wir nie in die Verlegenheit, die Todsünde begehen zu müssen. Sowieso erhöhten wir den Preis in all den Jahren nur sehr selten und sehr bescheiden. Leider ist diese Bescheidenheit eine Ausnahme auf dem freien Markt. »Für mein erstes Iggy-Pop-Konzert habe ich 15 Mark bezahlt und jetzt kostete es 42,90 Euro plus Vorverkaufsgebühr«, echauffierte sich ein Kollege neulich. Doch auch unsere Druckerei, unser Vermieter, die Papierfabrik und die Elektrizitätswerke, die Post, die Transportfirmen und die Künstlersozialkasse, sie alle wollen mehr von uns, mehr Geld. Haben wir aber nicht. So. Und nun?
Sie ahnen, worauf es hinausläuft: Wir haben den Preis erhöht. So wie sich die Kneipenwirte lange gescheut haben, die Drei-Euro Marke für ein Bier zu überschreiten, es dann aber doch taten, mussten auch wir nun diesen Schritt gehen. Von nun an kostet die Jungle World 3,20 Euro am Kiosk und 13,29 Euro monatlich im Normal-Abo. Wir können nur hoffen, dass Sie verstehen: Wir sind unschuldig. Es wird auch kein Luxus in unsere Fabrik­etage im Hinterhof einziehen, wir werden nicht in Schampus baden, sondern wie immer nur die allernötigsten Ausgaben tätigen.
Neben einem neuen Preis gibt es aber auch einen Trostpreis: Wenn Sie noch kein Abonnent sind, sollten Sie es jetzt werden. Denn statt mehr, werden Sie dann zunächst deutlich weniger bezahlen. Bei unserer Abo-Aktion (Seite 20) für Neu-Abonnenten bieten wir Ihnen jetzt ein Jahresabo, bei dem Sie drei Monate umsonst lesen und also 39,87 Euro sparen können. Nur durch die Abonnentinnen und Abonnenten lebt die Jungle World. Für Sie tun wir weiterhin alles, um Ihnen eine spannende, kontroverse und unterhaltsame, eine gute und immer bessere, eine in der deutschsprachigen Presselandschaft in jeder Hinsicht einzigartige Wochenzeitung ins Haus zu liefern.
Ein Päckchen Zigaretten ist immer noch teurer als unsere Zeitung, und in den meisten Kneipen zahlen Sie auch für ein Bier längst mehr. Auf dem Oktoberfest in München wird der halbe Liter durchschnittlich 4,06 Euro kosten. Und wir finden, soviel wie eine halbe Maß ist unsere Jungle World allemal wert. Aber keine Sorge, wir schenken Ihnen richtig ein, und das um einiges günstiger.